"Elvis & Nixon"
USA 2016. Regie: Liza Johnson
Mit: Kevin Spacey, Michael Shannon
Film: 87 Minuten; FSK: ab 0
Als der King Agent werden wollte
Ein etwas verwirrt wirkender Elvis Presley gibt im Weißen Haus einen Brief für den Präsidenten ab, denn er möchte FBI-Agent werden. Präsident Nixon empfängt tatsächlich den King of Rock'n'Roll, und dieses Treffen zweier Größenwahnsinniger wird hier zum amüsanten Spaß.
Elvis Presley taucht mitten in der Nacht mutterseelenallein auf dem Flughafen von Memphis auf. Er möchte nach Los Angeles fliegen. Die junge Frau am Schalter kann ihr Glück kaum fassen, dem "King" zu begegnen. Nur als der Waffennarr diverse Pistolen mit sich führt und sich nicht einmal ausweisen kann, kommt es zu Problemen.
Aber Elvis, der nach eigener Aussage zum ersten Mal alleine mit einer ganz normalen Fluggesellschaft fliegt, scheint sich mit dem ganz alltäglichen Leben und seinen Gepflogenheiten nicht so recht auszukennen.
Dies ist nur der amüsante Auftakt einer ganzen Reihe skurriler Begebenheiten, die der Film genüsslich zur Schau stellt. Denn mit der gleichen Naivität schreibt Elvis im Flugzeug Präsident Nixon einen Brief, gibt den persönlich im Weißen Haus ab und möchte als Undercover-Agent für das FBI arbeiten, um etwas für sein Land zu tun.
Angst vor den bösen kommunistischen Beatles
Denn der "King" sieht die Jugend gefährdet. Da sind einerseits die Drogen und andererseits natürlich die antiamerikanischen Aktivitäten und bösen Kommunisten, zu denen im übrigen auch die britischen Beatles gehören ... Und so bittet Elvis spontan um ein Treffen mit Nixon.
Das Treffen hat es wirklich gegeben. Zahlreiche Fotos zeugen ebenso davon wie der Brief, den man übrigens auf https://www.archives.gov/exhibits/nixon-met-elvis/ begutachten kann. Was jedoch zwischen Nixon und Elvis genau ablief, ist hier eine unterhaltsame Fiktion, die ihren Reiz auch aus dem Spiel der beiden Hauptdarsteller bezieht.
Manierismen der Größenwahnsinnigen
Weder Michael Shannon als Elvis noch Kevin Spacey als Nixon ähneln ihrem historischen Vorbild physisch. Auf Make Up und Maske wurde verzichtet. Aber wie sie die Manierismen der beiden berühmten Männer nachahmen, mit welchem Ernst und Pathos sie zwei größenwahnsinnige Stars verkörpern, macht die Stärke dieses eher kleinen Films aus, der von den Amazon Studios produziert wurde und auf der großen Leinwand in den USA floppte.
Ein amüsanter Spaß, der ein wenig zu nett und oberflächlich bleibt und an den Legenden nicht kratzt.