Neu im Kino: "Fahrenheit 11/9"

Einblicke ins amerikanische Desaster

Michael Moore hat mit "Fahrenheit 11/9" eine Film darüber gedreht, wie Donald Trump US-Präsident werden konnte.
Michael Moore hat mit "Fahrenheit 11/9" eine Film darüber gedreht, wie Donald Trump US-Präsident werden konnte. © picture alliance / empics
Von Anke Leweke |
In dem Film "Fahrenheit 9/11" über die zurückliegenden US-Präsidentschaftswahlen zeigt Regisseur Michael Moore, dass der Prozess der politischen Verwahrlosung nicht erst mit Donald Trump begann. Wie immer bringt er sich selbst ein - mit seiner Wut und seiner Trauer.

Um was geht es?

"How the fuck did this happen?" - fragt sich Michael Moore. Wie konnte es passieren, dass Donald Trump gegen alle Erwartungen am 9. November 2016 bei den Wahlen als Sieger hervorging. In schneller Reihenfolge montiert Moore Interviews, Archivmaterial und Nachrichtenbilder, betreibt seine besondere Art der Ursachenforschung. Er zeigt politische Sendungen, in denen Trump vor seiner Kandidatur verlacht wird - und die gleichen Sendungen, die nach seiner Inthronisation als republikanischer Präsidentschaftsanwärter mit ihm Quote machen. Moore recherchiert, wie der linke Demokrat Bernie Sanders vom Machtblock um Hillary Clinton ausgeschaltet wurde - und wie die politische Frustration in der amerikanischen Bevölkerung wächst.

Was ist das Besondere?

Wie immer bringt sich Michael Moore selbst ein. Seine Haltung, seine Wut und seine Trauer. Er erkundet das Versagen der demokratischen US-Präsidenten, die seiner Meinung nach immer nur den Kompromiss gesucht hätten, er führt am Beispiel seiner Heimatstadt Flint vor, dass der Prozess der politischen Verwahrlosung nicht erst mit Trump begann. Und es scheint, als wollte sich Moore mit seinem Film selbst Mut machen, wenn er die Protestbewegungen amerikanischer Schüler gegen die Waffenlobby zeigt, junge progressive Demokrat*innen interviewt und sein US-Publikum zum politischen Engagement aufruft.

Fazit

Auch wenn Moores Argumentation im Verlauf seines Films polemischer wird - etwa wenn er den Aufstieg Trumps mit dem von Adolf Hitler parallel moniert - bietet sein Film interessante Einblicke in das amerikanische Desaster.
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