Neu im Kino: "Knives Out"

Jeder ist verdächtig

06:12 Minuten
Szenenbild aus "Knives Out": Linda Drysdale (Jamie Lee Curtis), Harlan Thrombey (Christopher Plummer), Richard Drysdale (Don Johnson) und Walt Thrombey (Michael Shannon)
Mord oder Selbstmord? Nach seinem 85. Geburtstag wird Harlan Thrombey tot aufgefunden. Jedes Familienmitglied könnte es gewesen sein. © Universum Film
Von Anke Leweke |
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Rian Johnson hat zuletzt mit "Looper" und "Star Wars: Die letzten Jedi" für Aufsehen gesorgt. Jetzt liefert er einen bösen Whodunit alter Schule ab, mit pointierten Dialogen und einer politischen Note.

Um was geht es?

Mord oder Selbstmord? Nach den Feierlichkeiten zu seinem 85. Geburtstag wird der Familienpatriarch Harlan Thrombey (Christopher Plummer) in seinem großen Anwesen tot aufgefunden. Die hinterbliebenen Familienmitglieder warten gespannt auf die Eröffnung des Testaments, während ein unbekannter Auftraggeber den legendären Privatdetektiv Benoit Blanc (großartig blasiert gespielt von Daniel Craig) auf den Fall angesetzt hat. Für Blanc gibt es noch jede Menge offene Fragen.

Was ist das Besondere?

In schönster Agatha-Christie-Manier ("Tod auf dem Nil", "Mord im Orientexpress") sind hier alle verdächtig: Jeder hat ein Motiv. Jeder hat etwas zu verbergen. Alle widersprechen einander. Während seiner Verhöre stößt Blanc auf allerlei Familiengeheimnisse und offenbart die Abgründe hinter der hochherrschaftlichen Fassade. Auch das Publikum ermittelt mit. In Rückblenden sehen wir immer wieder neue Perspektiven derselben Szene, die uns jeweils Wahrheiten entdecken lassen.

Fazit

"Knives Out" ist ein wunderbar böser Whodunit-Thriller alter Schule, der durch seine gut geschriebenen präzisen Dialoge, die immer eine überraschende Pointe zu bieten haben, einen schönen Drive bekommt. Mit der Figur der jungen Krankenpflegerin, einer Emigrantin, bekommt der Film jedoch noch einmal eine andere Tonlage, die – auf keinesfalls aufdringliche Weise – durchaus eine politische Note hat.

"Knives Out - Mord ist Familiensache"
Regie/Drehbuch: Rian Johnson
USA 2019, 151 Minuten

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