Als der niederländische Starfotograf Anton Corbijn mit CONTROL einen ebenso schönen, wie sensiblen Schwarzweißfilm über einen innerlich zerrissenen Künstler ablieferte, jubelte ihm die internationale Filmkritik einhellig zu. Bei seinem vierten Spielfilm LIFE über die Beziehung des Fotografen Dennis Stock und des aufstrebenden, schüchternen Filmstars James Dean fielen die Reaktionen der Kritiker schon weit gemischter aus.

Dabei ist Anton Corbijn seinen Weg als Regisseur nur konsequent weiter gegangen und hat nach zwei eher unpersönlichen Genre-Werken wie The American mit George Clooney oder der John Le Carré Verfilmung A Most Wanted Man nun wieder einen persönlicheren Film abgeliefert. Liebevoll erschafft Corbijn den Look der 50er-Jahre wieder, findet dafür erlesene Bilder, so dass LIFE allein schon von der Optik her, überzeugt.

Vor allem in Dane De Haan, dem jungen amerikanischen Schauspieler mit dem Kindergesicht, hat er einen hervorragenden Darsteller gefunden, der die Ikone James Dean nicht nur kopiert, sondern in sein Spiel auch eine eigene Interpretation einfließen lässt.

Und auch Robert Pattinson, der ehemalige "Twilight"-Teeniestar, der so sehr versucht, als ernsthafter Charakterdarsteller zu reüssieren, ist in dieser Rolle eine gute Besetzung.

Und so ist LIFE eine Reflexion über Starruhm, Männerfreundschaft, Visionen und die Film- und Medienbranche. Eine Zeitreise in ein anderes Hollywood. Oder einfach nur ein schöner Film.

"LIFE"
GB/USA/D/AUS 2015
Regie: Anton Corbijn
Mit: Den de Haan, Robert Pattinson, Ben Kingsley
Länge: 112 Minuten