"Safari" von Ulrich Seidl (Österreich 2016) – 91 Minuten – FSK: frei ab 12
Obsession des Jagens und Tötens
In Ulrich Seidls neuer Dokumentation "Safari" geben Jägerinnen und Jäger in der afrikanischen Steppe Einblick in ihre Leidenschaft: Tiere töten. Der österreichische Filmregisseur erkundet, was sie dabei empfinden - ohne voyeuristisch zu sein.
Ulrich Seidl beobachtet Menschen in privaten, intimen und manchmal auch in obszönen Momenten. Dabei wird er nie zum Voyeur, denn stets macht er seine Rolle als Beobachter kenntlich. Seine Kameraposition ist distanziert, leicht erhöht.
In seinem neuen Film "Safari" folgt Ulrich Seidl nun Menschen, die sich nach Afrika auf Safari begeben. Auch diesmal tritt er mit seiner Kamera zurück, zeigt wie Männer und Frauen mit einheimischen Helfern auf die Pirsch gehen, Fährten aufnehmen und ihr Gewehr in Position bringen. Später lassen sie sich stolz mit ihre Beute – Giraffen, Zebras, Gnus – fotografieren.
Seidl stellt keine Fragen, kommentiert nicht das Geschehen. Wie immer bei diesem Regisseur dürfen sich seine Protagonisten selbst in Szene setzen, er überlässt ihnen den Raum.
Einblicke in Obsessionen
Das ist hier die afrikanische Steppe und es sind die Jäger und Jägerinnen selbst, die uns persönlichen und direkten Einblick in ihre Obsession geben. "Safari" erkundet, was den Menschen an der Jagd fasziniert, was er dabei innerlich empfindet. Auch dieser Seidl-Film ist eine filmische Zumutung im besten Sinn.