Suicide Squad
USA 2016, 123 Minuten
Regie: David Ayer
Mit Will Smith, Jared Leto, Margot Robbie, Viola Davis
Zwei Stunden Einfallslosigkeit
Sind Sie auf der Suche nach dem schlechtesten Film aller Zeiten? Mit "Suicide Squad" könnten Sie ihn gefunden haben: Hanebüchene Rückblenden, schwerfällige Regie und so viel Einfallslosigkeit, dass man es kaum fassen kann, schimpft unser Rezensent.
Superman ist tot. Eine Festzeit für das Verbrechen. Zum Glück ist eine versessene und vor allem besessene Agentin (Viola Davis) davon überzeugt, dass sich die Menschheit retten lässt, wenn man die fünf schlimmsten Verbrecher überzeugt, sich mal für das Gute einzusetzen.
Gesagt getan. Aus Vergewaltigern, Auftragskillern, manischen Psychoanalytikerinnen und Halbmonstern wird das "Suicide Squad" gebildet. Gerade rechtzeitig, um dieses durchgeknallte Team in das Auge eines Sturms zu schicken, das selbstverständlich nichts weniger will, als die gesamte Welt zu zerstören. Dann steuert der Film schon recht direkt auf einen ausufernd dämlichen Showdown zu, der sich inhaltlich als auch 3D-technisch durch nichts von den anderen aufgeblasen sinnlosen Showdowns der letzten dreizehn Superhelden-Comic-Verfilmungen unterscheidet.
Filmcharaktere wie zweidimensionale Abziehbilder
Der Film verliert sich in hanebüchenen Rückblenden, die nichts zur Figurenentwicklung beitragen. Ganz im Gegenteil: Sie verwirren. Lustlos schleppt sich das ganze Unterfangen furchtbare zwei Stunden über die Leinwand. Besonders traurig ist das Ganze für die Schauspieler wie Will Smith oder Oscargewinner Jared Leto. Ihre Figuren sind zweidimensionale Abziehbilder. Das Drehbuch vermag es nicht, ihnen überzeugende Konturen zu verleihen. Ihnen bleibt nur das Chargieren.
Bis auf die junge Margot Robbie, die ihrem hypersexualisierten Harlekin durchaus den Anschein einer inneren Komplexität verleihen kann, wirken alle Beteiligten, als wüssten sie nicht, wie es sie ans Set verschlagen hat.
An "Suicide Squad" lässt sich die Einfallslosigkeit der großen Hollywoodstudios ablesen. Diese Fließbandproduktion von Fanfiction und das Abgrasen selbst der kleinsten und unbedeutendsten Comic-Helden führt zu einem kreativen schwarzen Loch. So langsam wäre es an der Zeit, dass ein paar dieser groß angelegten Blockbuster katastrophale Einspielergebnisse produzieren.
Erst der schmerzvolle Verlust von einigen Millionen Dollar kann die Studiobosse vielleicht dazu bringen, ihre Energie in ein paar neue Ideen zu investieren. Bis dahin müssen wir wohl akzeptieren, dass die Flut an Comicverfilmungen im Mainstreamkino ein ähnlich unerträgliches Maß annimmt wie das der französischen Komödien im Programmkinosegment.