Tangerine L.A.
USA 2015 - Regie: Sean Baker, Darsteller: Kitana Kiki Rodriguez, Mya Taylor, James Ransone, Karren Karagulian – 88 Minuten ab 16 Jahren
Filmhomepage
Berührend ehrliche Außenseiter-Komödie
Alexandra und Sin-Dee kämpfen für ihre Träume: Am Weihnachtsabend in West Hollywood eskalieren die Ereignisse im Leben der beiden Transgender-Prostituierten. Seine wuchtige Komödie "Tangerine L.A." hat Regisseur Sean Baker komplett mit dem iPhone gefilmt.
Dieser Film begibt sich nach West Hollywood, in ein Viertel, wo es sich eigentlich ausgeträumt hat, wo das Überleben die Tagesordnung bestimmt. Dennoch folgt er einer Handvoll Menschen, die ihre Träume nicht aufgegeben haben, die sie vielmehr regelrecht verteidigen - manchmal auch handgreiflich und mit anderen überraschenden Mitteln.
Wir folgen zwei transsexuellen Prostituierten auf ihren Wegen, lernen ihre Sehnsüchte kennen. Alexandra möchte Sängerin sein, Sin-Dee möchte, dass ihr Zuhälter nur noch mit ihr ins Bett geht. Ihre Wege und die des aus Armenien stammenden Taxifahrers Razmik kreuzen sich immer wieder. Von einer Handlung in einem eigentlichen Sinne kann man nicht sprechen, eher von einer Zustandsbeschreibung.
Ein äußerst ereignisreicher Weihnachtstag
Eigentlich spielt der Film auch nur an einem einzigen Tag. Dieser ist aber besonders ereignisreich und zudem ist Weihnachten bei sommerlichen Temperaturen. Die authentische Wucht, die "Tangerine L.A." entwickelt, hat er seinen Darstellerinnen und seinem besonderen Format zu verdanken.
Sean Baker besetzte zwei Transgender-Darstellerinnen, die ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Gefühle und Träume mit in den Film tragen. Und um ihnen und ihrem bewegten Leben, überhaupt folgen zu können, hat er seinen Film mit einem iPhone gedreht. Mit einem wunderbaren Effekt. Gerade weil die Bilder nicht so perfekt sind, etwas Dokumentarisches haben, wirken sie umso echter und so berührender, intimer und ehrlicher.