"Das ist halt das Geschäft"
Erst hatte Jonathan Meese den Auftrag, jetzt soll Uwe Eric Laufenberg 2016 in Bayreuth die Wagner-Oper "Parsifal" inszenieren. Im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur reagiert er auf Vorwürfe gegen die Festspiele auf dem Grünen Hügel und nennt den prominentesten Bayreuth-Kritiker der Geschichte.
Erst vor wenigen Tagen entzog die Festspielleitung Jonathan Meese seinen Auftrag. Der Skandal-Künstler hat sich darüber in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" echauffiert. Zu der Art und Weise, wie er innerhalb weniger Tage an seinen Auftrag gelangt ist, sagte Laufenberg, der als künstlerischer Leiter des Staatstheaters in Wiesbaden tätig ist: "Das ist halt das Geschäft." Offizieller Grund dafür, den Vertrag mit Meese zu kündigen, war, dass die Inszenierung nicht mehr zu finanzieren gewesen sei.
Wagner bezeichnete die Festspiele als Fehler
Der 53-Jährige äußerte sich auch zu dem Vorwurf, die Festspiele seien nicht mehr innovativ und relevant. "Der schärfste Kritiker von Bayreuth war Richard Wagner", sagte Laufenberg und verwies darauf, dass auch der Komponist selbst vor fast 150 Jahren feststellen musste, dass die Ausrichtung der Festspiele zum finanziellen Desaster wurde. Er habe, nachdem er in ganz Europa Geld sammelte, um Schulden zu begleichen, das Festival als Fehler bezeichnet. Seit dieser Zeit sei die Veranstaltungsreihe auf dem Grünen Hügel immer umstritten gewesen.
"Wenn ich da war, war jeder Platz besetzt"
Noch immer gilt das Gebot, in Bayreuth nur die zehn Opern von Richard Wagner zu inszenieren. So lange dieses Angebot noch eine solche Faszination entfache und für Diskussionen sorge, gebe es keinen Grund, in Bayreuth andere Stücke zu spielen. Dabei gibt es Gerüchte, dass die Festival-Leitung Probleme habe, alle Tickets zu verkaufen. Laufenberg bezweifelte das: "Wenn ich da war, war jeder Platz besetzt - ich kenne das nicht anders."