Neubrandenburg ehrt Martucci

10.12.2009
Die Musik Giuseppe Martuccis ist leider nur selten im Konzertsaal zu hören. Dessen ungeachtet kommt seinem Schaffen große musikhistorische Bedeutung zu. Martucci gehört zu den Wegbereitern der neueren italienischen Instrumentalmusik.
Zu einer Zeit, da das Musikleben seiner Heimat hauptsächlich von der Oper dominiert wurde, schrieb er Orchester- und Kammermusik. Stilistisch ging er dabei weniger von Wagner aus, sondern ließ sich von Beethoven, Schumann und Brahms inspirieren. Neben besagten Vorbildern prägte süditalienische Sanglichkeit seine Musik. Zu seinen Kompositionsschülern zählte übrigens auch Ottorino Respighi. Arturo Toscanini nahm wiederholt Kompositionen Martuccis in seine Programme auf. Das 2. Klavierkonzert des Maestros gehörte zum Repertoire Anton Rubinsteins; Gustav Mahler dirigierte es 1911 in New York im letzten Konzert vor seinem Tod.

Anlässlich des 100. Todestages von Giuseppe Martucci hat die Neubrandenburger Philharmonie dem Italiener ein Konzertprogramm gewidmet, das zudem mit einer CD-Produktion verbunden ist. Pietro Massa, der erst im April zusammen mit dem Neubrandenburger Orchester in der Philharmonie Berlin Busonis monumentales Klavierkonzert interpretierte, wird auch im Martucci-Konzert mit von der Partie sein. Der 1973 in Mailand geborene Pianist absolvierte seine Klavierausbildung in Paris bei Aldo Ciccolini. Komposition studierte er in seiner Heimatstadt bei Bruno Bettinelli. Seit 1999 lebt Pietro Massa in Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist für ihn Lebensmittelpunkt und zugleich das Zentrum seiner internationalen Karriere als Solist.
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Konzertkirche Neubrandenburg
Aufzeichnung vom 12.11.2009


Giuseppe Martucci
Notturno op. 70 Nr. 1

Konzert für Klavier und Orchester b-Moll op. 66

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Giuseppe Martucci
Sinfonie Nr. 2 F-Dur op. 81


Pietro Massa, Klavier
Neubrandenburger Philharmonie
Leitung: Stefan Malzew