Der Duden ist mächtig angewachsen: 145.000 Wörter stehen jetzt in der neuen Ausgabe, fünf Mal so viele wie im ersten Duden von 1880. Damit Wörter hinzukommen, müssen sie unter anderem häufig genutzt werden und in verschiedensten Textarten auftauchen.

Die Entscheidung, ob ein Wort ins Wörterbuch aufgenommen wird, könne nicht leichtfertig getroffen werden, sagt der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch. "Das Wörterbuch darf ja nicht unendlich groß und unendlich lang werden." Deswegen könne es passieren, dass Worte viel zu spät aufgenommen werden.

Auf der anderen Seite können sich Worte auch als "Eintagsfliegen" herausstellen, die nur kurze Zeit wirklich genutzt werden: Gerade bei Lehnwörter beobachte man, dass die Worte ein paar Jahre gebräuchlich sind, sich dann aber ein "Eigenbau der deutschen Sprache" durchsetze, sagt Stefanowitsch.

Letztendlich müsse immer überlegt werden, bei welchen Wörtern die korrekte Schreibweise wirklich nachgeschlagen wird. Bei Begriffen wie Wutbürger oder Drohnenangriff sei dies wahrscheinlicher. Ob die korrekten Schreibweisen von icke oder Späti - die ebenfalls im neuen Duden zu finden sind - wirklich häufig von Interesse sind, bezweifelt Stefanowitsch allerdings.

(lk)

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