Die Architekturmaschine. Die Rolle des Computers in der Architektur
Ausstellung bis zum 10. Januar 2021
Pinakothek der Moderne, München
Wie Computer die Architektur verändern
07:37 Minuten
Die Ausstellung "Die Architekturmaschine" in der Münchener Pinakothek der Moderne zeigt, wie Computer Einzug in die Architektur hielten. Von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart zeigt die Schau, was der Computer für Architekten bedeutet.
Der Computer als Zeichenmaschine, als Designwerkzeug, als Medium des Geschichtenerzählens und als interaktive Plattform: In vier Kapiteln geht die Schau "Die Architekturmaschine" der Münchner Pinakothek der Moderne einer grundlegenden Frage nach: Hat der Computer die Architektur verändert? Die Ausstellung ist das Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojekts der Technischen Universität München.
Vor 60 Jahren beginnt die Geschichte der Architekturcomputer, sagt Kuratorin Teresa Fankhänel. Bis heute würden ähnliche Themen debattiert. "Viele der Dinge, die aktuell heiß diskutiert werden, so wie etwa Künstliche Intelligenz, sind seit den 60er-Jahren entstanden oder wurden vorgedacht."
Wie bei jeder technischen Neuerung sahen auch Architekten den Computer zunächst skeptisch. Der US-amerikanische Architekt Charles Moore bezeichnete ihn als "effektive Sackgasse", sagt die Kuratorin. "Damit, glaube ich, hat er die großen Vorbehalte der Architekten in den 60er- und 70er-Jahren sehr gut zusammengefasst." Andere Architekten erkannten im Computer einen Design Assistenten oder sogar mehr: "Es gab in der gleichen Zeit auch ganz andere, die das wesentlich positiver gesehen und den Computer als Partner gesehen haben."
Computer beeinflusst Kreativität
Deutlich werde, dass Kreativität immer auch durch das Werkzeug beeinflusst werde. "Ich denke, dass Kreativität immer mit der Technik zusammenhängt, mit der sie umgesetzt wird", so Fankhänel. So seien in der Architektur in den 1990er-Jahren vor allem runde Formen umgesetzt worden, die erst mit Hilfe von Computern so geplant werden konnten.
Aktuell sieht Fankhänel vor allem einen Trend in der Architektur: Die Digitalität ermögliche eine immer bessere Zusammenarbeit. Eine aktuelle Entwicklung sei, dass "man möglichst alle Beteiligten an einem Bauprojekt zusammenfasst, allen den Zugriff auf ein Modell gibt, in dem alle Informationen zum Gebäude versammelt werden", so Fankhänel. Diese Art zu Arbeiten sei in anderen Ländern schon wesentlich weiter vorangeschritten, in China beispielsweise sogar schon zur Pflicht geworden.
(nho)