Welterbe-Status von "herausragender Bedeutung"
Maria Böhmer ist in Doha zur neuen Präsidentin des UNESCO-Welterbe-Komitees gewählt worden. Sie will sich besonders für gefährdete Stätten einsetzen und mehr für den Schutz von Kulturgütern in Afrika tun.
Die Freude war groß, als am Wochenende der ehemaligen Reichsabtei Kloster Corvey der Rang einer Stätte des Weltkulturerbes zugesprochen wurde. Und nun kam die nächste Meldung aus Doha, wo das Unesco-Welterbe-Komitee tagte: Die 64 Jahre alte Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, wurde zur neuen Präsidentin des Komitees gewählt.
Maria Böhmer will sich vor allem für eine gleichmäßigere Verteilung der Welterbe-Stätten auf der Welt einsetzen, zum einen regional, zum anderen aber auch, was die Gewichtung kultureller und natureller Stätten betrifft. Auch Ländern mit geringer Erfahrung solle man eine Chance geben. "Ich will einen Fokus auf Afrika setzen", sagte sie im Deutschlandradio Kultur. Das sei wichtig für einen Kontinent, der sich weiter entwickeln wolle.
Zudem will sich Maria Böhmer für den Schutz besonders gefährdeter Stätten einsetzen. Als Beispiel nannte sie das Great Barrier Reef in Australien, das vor allem durch wirtschaftliche Interessen bedroht sei. Hier könne die Gefährdung des Welterbe-Status' Druck auf die Regierung ausüben.