Neue französische Kulturministerin Rachida Dati tritt ihr Amt an
In Frankreich hat die neue Kulturministerin Rachida Dati ihr Amt angetreten, die aus dem rechten Lager stammt. Die einstige Justizministerin von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wurde vom neuen Premier Gabriel Attal ernannt. Dati versprach am Freitag, die sogenannte "kulturelle Ausnahme" zu verteidigen. Die "exception culturelle" ist ein französisches Gesetz, das staatlichen Stellen großen Freiraum bei der Unterstützung von einheimischen Kulturschaffenden garantiert. "Ausnahme" bedeutet, dass Kultur kein Gut wie jedes andere ist und nicht nur von den Regeln des Marktes bestimmt werden sollte. Rachida Datis Ablösung von Rima Abdul Malak stieß auch auf Kritik. Dati ist die fünfte Kulturministerin in sieben Jahren. Der Direktor der "Gesellschaft der Multimedia-Autoren", Hervé Rony, beklagte gegenüber der Zeitung "Le Monde", das Kulturministerium leide unter einer schädlichen Instabilität. Er frage sich, ob die Regierung überhaupt Interesse an diesem Sektor habe. Ähnlich äußerten sich auch andere Vertreter der Kulturbranche. Rachida Dati muss sich unter anderem mit dem Streik im Pariser Centre Pompidou befassen, der seit zweieinhalb Monaten anhält, aber auch mit der schwierigen Finanzlage öffentlicher Bühnen.