Neue Infotafel für die Regensburger "Judensau"

    Steinernes Relief einer Sau mit menschlichem Gesicht, an deren Zitzen Männer trinken.
    Auch am gotischen Dom in Regensburg hängt ein sogenanntes „Judensau“-Relief. © Deutschlandradio / Igal Avidan
    Die sogenannte Judensau am Regensburger Dom bekommt eine neue Informationstafel. Diese solle das Schmähwerk historisch einordnen und "deutlich machen, dass sich der Freistaat als Eigentürmer des Doms und die Diözese Regensburg von der judenfeindlichen Darstellung aus dem späten Mittelalter distanzieren". Das teilte Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle in München mit. Am Montag werde die Metalltafel der Öffentlichkeit übergeben.
    Judenfeindliche Darstellungen gibt es an vielen Kirchen in ganz Europa. 2022 hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass eine entsprechende Schmähplastik an der Wittenberger Stadtkirche nicht entfernt werden muss, weil sie durch die Informationstafeln zu einem Mahnmal geworden sei. Dagegen legte ein jüdischer Kläger Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein, das darüber noch nicht entschieden hat.