Reibekuchen und andere Trostpflaster
Für die Große Koalition findet sich gerade ein Dreier zusammen - CDU, CSU und SPD. Kann das funktionieren? Experten geben Kuscheltipps. Wenn das nicht hilft, kann man aufs Essen zurückgreifen, zum Beispiel auf die Kölner Reibekuchen. Das sind einige der Themen bei Querfeldein.
Landfund: Lenin in Lünen
Von Michael Frantzen
Manche Städte haben ein Imageproblem. Lünen in Westfalen ist so ein Beispiel. Die ehemalige Bergarbeiterstadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets hat zwar fast 90.000 Einwohner, aber weder ein eigenes Nummernschild noch große architektonische Highlights. Alles eher unscheinbar. Doch wir haben da jetzt was: ein Alleinstellungsmerkmal. Am Rande der Stadt hat sich nämlich eine mehr oder weniger illustre Gruppe von Kommunisten versammelt, die trotz des Zerfalls der Sowjetunion noch die Kurve bekommen hat.
Landesküche: Rheinländischer Reibekuchenreigen
Von Stefanie Müller-Frank
Ein Blick hoch zum Dom, drei heiße, fettige Rievkooche direkt auf die Hand – und die Heimat hatte den Kölner wieder. Damit ist zwar Schluss, seit der Platz aufgehübscht und die Buden abgerissen wurden. Aber noch immer erkennt man den Einheimischen daran, dass er kaum widerstehen kann, sobald ihm der Geruch nach frisch gebratenen Reibekuchen entgegenweht – ob auf der Kirmes, auf dem Wochenmarkt oder im Brauhaus. Früher verkauften sie die Hausfrauen angeblich direkt aus dem Küchenfenster heraus, die "Bläck Föös" widmeten ihrer Leibspeise gar einen eigenen Walzer zum Mitschunkeln. Nicht, dass Riebkuchen eine ureigens kölsche Erfindung wären – in Bayern kennt man sie als Reiberdatschi, in Berlin heißen sie Kartoffelpuffer, Rösti in der Schweiz. Was also genau ist es, dass die Kölner so für ihre Rievkooche schwärmen lässt?
Koalitionskuscheln
Von Andre Zantow
Für Reibekuchen in Köln braucht es mindestens Zwei. So auch bei Koalitionen – mit CDU, CSU und SPD finden sich ja sogar drei Parteien zusammen. Kann das funktionieren – dieser Dreier? Wir geben Kuscheltipps von Experten weiter – für die GroKo – denn Reibereien gab es ja schon in den Verhandlungen vorab genug.
Heimatklänge eines Elektrofuturisten – der Föderalismus des Karl Bartos
Von Martin Risel
Dass verschiedene Bundesländer verschieden klingen können, das muss man nicht nur den gängigen Klischees überlassen – von bayerischer Blasmusik zu Shanty-singenden Norddeutschen. Martin Risel hat Karl Bartos getroffen, der mit den legendären Elektropionieren von Kraftwerk viel in der Welt herumgekommen ist. Und mit seiner eigenen Klangbiografie viel in verschiedenen deutschen Bundesländern.