Soul im Biergarten
Stefan Dettl von La Brass Banda hat sein drittes Soloalbum vorgelegt: Mit "Soultrain" macht er einen musikalischen Ausflug in den Soul, inspiriert von seinen Aufenthalten in den USA.
"La Brass Banda ist sehr laut, sehr schrill, sehr schnell und jeder von unserer Band hat ein Soloprojekt auch nebenbei. Das ist ganz wichtig, dass man sich so besinnt, ein bisserl zur Ruhe kommt, andere Töne anschlägt oder mit anderen Musikern zusammenspielt, was uns als Band auch wieder unheimlich guttut."
Der 35-jährige Trompeter tourt mit seiner Blaskapelle La Brass Banda inzwischen um die halbe Welt und spielt vor ausverkauften Hallen – Zeit für andere Projekte zu finden ist schwierig, aber auch wichtig, wie er im Gespräch in der "Tonart" erzählt. Mit "Soultrain" ist jetzt sein drittes Soloalbum erschienen. Darauf: Bayerischer Soul. Inspiriert ist es, so Dettl, von seinen Aufenthalten in New York, eingespielt hat er es mit Band im oberbayrischen 1000-Seelen-Ort Truchtlaching.
Respekt von den Zuhörern erspielt
"In New York oder New Orleans in einem kleinen Soulclub zu spielen - und nicht rauszufliegen, das war das Ziel", sagt Dettl über das Album. Aber was muss man denn können, um aus so einem "echten" Soulclub nicht rauszufliegen?
"Ich stell's mir immer so vor: Wenn eine Blaskapelle aus New York kommt, in Lederhosen, und die kommen nach Bayern und spielen im Biergarten, dann werden die von allen belächelt. Wenn die aber richtig gut spielen und das richtig ernst meinen und nicht einen auf Klamauk machen, dann irgendwann, nach fünf, sechs Stücken, denkst du, Herrgott, die geben sich richtig Mühe und haben sich richtig vorbereitet, und dann kriegen die Respekt von allen. Und wir haben das mit La Brass Banda gemerkt, als wir in New York oder in Los Angeles gespielt haben: Wenn du dir richtig Mühe gibst, dann kriegst du den Respekt von den Leuten."