Aus Untergrund und Parallelwelt
Black Metal, Hard-Boiled-Literatur, Splatter-Filme: Was wäre die Kultur ohne das Abseitige? Ein besonderes Faible für diese Randzonen hat Lars Brinkmann, Herausgeber des Magazins "Grimm", der die Erzählung "Zac's Hounted House" vorstellt.
Unter der Rubrik "Der Grimm" wird "Kompressor" künftig unregelmäßig über Fieses, Drastisches und Wahnwitziges aus den kulturellen Grenzregionen berichten. Spezialist dafür ist Lars Brinkmann, Herausgeber des Magazins "Grimm".
Zu Beginn hat er für uns "Zac's Hounted House" des amerikanischen Autors Dennis Cooper "gelesen" - eine Geschichte aus digitalen Bildern, die ohne ein einziges geschriebenes Wort auskommt und die unter http://www.kiddiepunk.com/zacshauntedhouse/ kostenlos betrachtet oder heruntergeladen werden kann. "Da sieht man dann zum Beispiel Revolver, Hände, ganz viele Hände, immer wieder Messer, Explosionen, kurze Stummfilmsequenzen, sehr viel Blut, Unfälle, Gewalt", sagt Brinkmann. "Das Ganze endet dann mit einem Känguru, das einen großen Gummiball fallen lässt."
Desorientierung und "Lovecraftscher Horror" beim Betrachter
Inwieweit es Cooper tatsächlich gelungen sei, aus den Bildern eine Erzählung zu machen, liege im Auge des Betrachters. Der Leser müsse sich richtig auf die Bilder einlassen und nicht versuchen, im Kopf eine "Narration" zwischen den Bildern herstellen zu wollen, rät Brinkmann.
"Aber wenn man sich in den fünf Kapiteln - das sind praktisch wie fünf Webseiten, die man dann aufruft - und wenn man sich diese fünf Kapitel der Geschichte beim Auf- und Abscrollen, wenn man sich dabei verliert, dann passieren schon merkwürdige Sachen mit einem. Also, ich finde man bekommt so ein Gefühl von Desorientierung und fast einen, ich möchte ihn mal Lovecraftschen Horror nennen vor dem Unbekannten und Unbeschreiblichen."