Neuentdeckte Zwergboa-Art nach ecuadorianischer Bürgerrechtlerin benannt

    Eine Boa constrictor liegt in einem Terrarium im Tierheim Hamburg.
    In der Färbung und im Muster ähnelt die neuentdeckte Tropidophis cacuangoae der der hier abgebildeten Boa constrictor. © picture alliance / dpa / Marcus Brandt
    Wissenschaftler haben eine neue Zwergboa-Art im Amazonas-Regenwald Ecuadors entdeckt. Die bis zu 20 Zentimeter lange Schlange, deren Färbung und Muster der Boa constrictor ähneln, wurde nach einer Aktivistin für die Rechte von Ureinwohnern aus dem frühen 20. Jahrhundert, Dolores Cacuango, benannt, wie das ecuadorianische Umweltministerium mitteilte. Zwei Exemplare der Tropidophis cacuangoae seien im Naturschutzgebiet Colonso Chalupas und im privaten Park Sumak Kawasay gefunden worden, berichteten die Wissenschaftler. Die Zwergboas seien "ein Relikt" aus der Urzeit, hieß es. Sie seien "so alt", dass es ein "Privileg" sei, auf sie zu treffen. Ein ungewöhnliches Merkmal der neu entdeckten Art ist ihr "rudimentäres Becken", wie es für Ur-Schlangen charakteristisch sei. Einige Forscher sehen darin einen Beweis für ihre Annahme, dass Schlangen von Eidechsen abstammen und über Millionen von Jahren ihre Gliedmaßen verloren haben. Laut Umweltministerium gibt es nun sechs Zwergboa-Arten, die nur in Südamerika vorkommen.