Neuer Exodus

Was zieht Israelis nach Berlin?

Die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße, Berlin.
Die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße, Berlin. © dpa / picture alliance / Jens Kalaene
Moderation: Hans-Joachim Wiese |
Bei vielen Israelis genießt Berlin geradezu Kultstatus, die Stadt gilt als extrem "cool". Etwa seit Ende der 1990er Jahre kommen deshalb immer mehr, vor allem junge Israelis nach Berlin. Genaue Zahlen liegen nicht vor, in den Medien ist die Rede von 18 000 bis 30 000 israelischen Staatsbürgern, die mehr oder weniger dauerhaft in Berlin leben.
Was aber zieht diese Menschen in die deutsche Hauptstadt? Ist es nur der Kultfaktor, der Status Berlins als Party-Location? Oder gibt es tiefer liegende Gründe? - In letzter Zeit wurden oft die im Vergleich zu Israel viel günstigeren Lebenshaltungskosten genannt. Welche Rolle spielen Vorbehalte gegen die israelische Regierungspolitik? Warum dann aber gerade Berlin? Die Stadt, von dem der Holocaust ausging. Welche Bedeutung hat die Shoah im Kontext der Auswanderung? Ist es überhaupt eine dauerhafte Auswanderung? Vielleicht sogar eine Rückkehr zu den Wurzeln? Sind die Einwanderer Nachfahren der Jeckes, der deutschen Juden? Wie und wovon leben die Israelis in Berlin? Haben sie Erfahrungen mit antisemitischen Angriffen gemacht?
Über diese und andere Fragen diskutieren:
Iris Hefets, Psychotherapeutin und aktiv in der Initiative „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten",
Yael Kupferberg, Lehrstuhl für jüdische Religionsphilosophie an der Universität Potsdam,
Dekel Peretz, Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam, Mitglied des Vereins "Freunde der Synagoge am Fraenkelufer",
Ofer Waldman, ehemaliges Mitglied des arabisch-israelischen "West-Eastern Divan"-Orchester von Daniel Barenboim, forscht als Gastdoktorand an der Freien Universität Berlin über jüdische Autoren in der DDR.
Moderation: Hans-Joachim Wiese