Wird die Schinkelsche Bauakademie rekonstruiert?
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Der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Pronold wird Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie in Berlin. Das von Schinkel 1836 erbaute und 1945 zerstörte Gebäude soll neu errichtet werden. Unklar ist bislang aber, in welcher Form das passieren soll.
Bereits seit mehreren Jahren steht im Berliner Stadtzentrum neben der Friedrichswerderschen Kirche eine grobe Nachbildung der Berliner Bauakademie: Gerüste sind umspannt mit bemalten Leinwänden. Nun kommt offenbar Bewegung in den Wiederaufbau des von Karl-Friedrich Schinkel zwischen 1832 und 1836 errichteten und 1945 zerstörten Gebäudes: Der Bundestagsabgeordnete Florian Pronold ist neuer Gründungsdirektor der Berliner Bauakademie. Ungeklärt aber ist bislang die Frage, ob die Akademie im historischem Gewand wiedererbaut wird oder nicht.
"Ein Meilenstein der Architekturgeschichte"
Über eine Rekonstruktion könne nur der Stiftungsrat entscheiden, aber die Frage der äußeren Hülle müsse von vornherein geklärt werden, fordert Pronold. Im Interview ließ er seine Sympathien für einen Nachbau nach historischem Vorbild erkennen: "Bei der Bauakademie ist das Thema Rekonstruktion weniger umstritten, als es zum Beispiel beim Humboldtforum/Berliner Schloss war, weil es ein Meilenstein der Architekturgeschichte ist, weil es der erste Bau der Moderne war. Das serielle Bauen hat damit Einzug gehalten in Preußen, in Deutschland. Und deshalb gibt es da viele Bezüge zu dem, was heute stattfindet."
Pronold betonte allerdings, man müsse "erstmal über Inhalte reden und was darin passieren soll und sich dann erst über das Gebäude unterhalten". Nicht nur Architektur solle in der neuen Akademie verhandelt werden, sondern auch "Stadtentwicklung, Bauhandwerk, auch durchaus die gesellschaftspolitische Fragen, die verbunden sind mit dem Thema Nachverdichtung der Städte, Automobil und Stadt. Und Stadtentwicklung generell in Zeiten des Klimawandels, all dies soll eine Plattform bekommen in der Bauakademie."
(dfu)
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