Neuer Intendant am Bochumer Schauspielhaus

Johan Simons spricht über seine Pläne

Der Niederländer Johan Simons, bis 2017 Intendant der Ruhrtriennale, ab 2018/2019 Intendant am Schauspielhaus Bochum.Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale, posiert am 03.08.2016 in Bochum (Nordrhein-Westfalen) in der Jahrhunderthalle nach einer Pressekonferenz zur Ruhrtriennale 2016. Foto: Maja Hitij/dpa | Verwendung weltweit
Neuer Intendant des Bochumer Schauspielhauses mit vielen Plänen: Johan Simons. © picture alliance/dpa/Maja Hitij
Moderation: Susanne Burkhardt |
Das Bochumer Schauspielhaus gilt als eines der traditionsreichsten Häuser in Deutschland. Der neue Intendant Johan Simons will es umkrempeln - mit einem internationalen Ensemble, einem bunten Genremix und Strukturen wie in der freien Theaterszene.
Genreübergreifend, grenzübergreifend und international – das sind Schlagworte, die ganz gut wiedergeben, was der Niederländer Johan Simons als neuer Intendant mit dem traditionsreichen Bochumer Schauspielhaus vorhat.
Das Schauspielhaus in Bochum
Das Schauspielhaus in Bochum.© dpa / picture alliance / Horst Ossinger
Er plant eine Verschmelzung zweier Systeme: Bis 2017 hat der 71-Jährige die Ruhrtriennale geleitet und bringt nun das von ihm geschätzte freie, produktionsorientierte Arbeiten im Genremix für ein internationales Publikum mit ans Schauspielhaus: Nicht nur Theater, auch Tanz, Musik, bildende Kunst und Diskussionsveranstaltungen sollen auf dem Programm stehen.

Produktionen, die in einen Sprinter passen

Neu auch: Simons will Stücke künftig "en suite", also fortlaufend, über einen begrenzten Zeitraum zeigen. Zudem möchte er Produktionen realisieren, "die sich auch in einen Sprinter packen und über die Grenze bringen lassen" – Gastspiele in anderen europäischen Ländern haben für ihn einen hohen Stellenwert.
Bereits als Intendant der Münchner Kammerspiele – und Vorgänger von Matthias Lilienthal – habe er seine Art des Theatermachens erprobt. Somit seien seine Pläne für Bochum nur die logische Fortsetzung dieser Arbeit als Theaterleiter, betonte Simons im Deutschlandfunk Kultur.
Bochum sei ein guter Ort für eine Neupositionierung, mit einem Ensemble der flachen Hierarchien und mit multikulturellen Schauspielern aus Ländern wie Estland, Nigeria, den Niederlanden oder Frankreich: "Früher gab es das klassische Ensemble, bestehend aus älteren und jungen Schauspielern. Doch die Gesellschaft hat sich auch im Ruhrgebiet sehr verändert. Sie ist bunter und internationaler geworden. Diese Gesellschaft möchte ich mit den Menschen an meinem Theater und mit unseren Produktionen repräsentieren."

Kooperationen mit der freien Szene

Simons Ursprünge als Theatermann liegen in der freien Szene – für ihn gebe es keine Abgrenzung zwischen etabliertem Stadttheater und freien Theatern, sagte der Niederländer. Wie wird das aber in der freien Theaterszene in Bochum ankommen – wird sie die Neuausrichtung des Schauspielhauses als staatlich subventionierte Konkurrenz betrachten? Simons setzt auf Kooperation. "Ich hoffe, dass sie sich freuen – dass sie sich eingeladen fühlen."
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