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Über eine aktuelle Strömung in der Neuen Musik
56:00 Minuten
Vielleicht war es auch die Lust an der Etikettierung, dass der Komponist Johannes Kreidler 2013 den "Neuen Konzeptualismus" ausrief. Kreidler zeigt, wie die in der bildenden Kunst weit verbreitete Konzeptkunst auch die Musik vor neue Fragen stellt.
In den letzten Jahren meldet sich zunehmend eine junge Generation von Komponistinnen und Komponisten zu Wort, die Komponieren kaum noch als musikalische Entscheidung Note gegen Note versteht. Die Überzeugung scheint zu wachsen, dass allein die Verfeinerung elaborierter Kompositionstechniken keine angemessene Antwort auf aktuelle Fragestellungen geben kann.
Wirklichkeitsbezug durch Alltagserfahrungen
Stattdessen versuchen die Künstler einen neuen Wirklichkeitsbezug herzustellen. Auf Inspiration durch Alltagserfahrungen setzend, wird Musik medial erweitert, es werden neue Kontexte hergestellt, neue Aufführungsformen ausprobiert, die brisante politisch, soziale oder kulturelle Fragen in die Musik hinein holen sollen.
Einer dieser Protagonisten ist der 1980 geborene Komponist Johannes Kreidler. Mit seinen stark konzeptuell ausgerichteten Stücken zeigt er, dass er ein genaues Gespür für gesellschaftliche Problemfelder und damit für grundsätzliche ästhetische Fragen hat, die er aus seinen Beobachtungen abzuleiten versteht.
In dialogischer Form geht er dem historischen Kontext und dem ästhetischen Radius der konzeptuellen Arbeitsweise nach.
Neuer Konzeptualismus
Über eine Strömung in der Neuen Musik
Von Johannes Kreidler
Mit Frank Arnold, Markus Hoffmann und Thomas Holländer
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
(nau)