"Neuer Zugang zu diesem Großschriftsteller"

Moderation: Sigrid Brinkmann |
Anlässlich des 50. Todestag des Schriftstellers strahlt 3sat am Mittwochabend den Porträt-Essay "Alfred Döblin: Adler und Amokläufer" aus. Darin treten Schauspieler, Autoren, Literaturkritiker und sogar eine Band auf. Filmkritiker Rainer Braun bezeichnete dies als "Elemente, die auf den ersten Blick verstören".
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.

Sigrid Brinkmann: Schauspieler, Autoren, Literaturkritiker treten auf, aber anwesend ist auch die Band Element of Crime. Sorgen die für eine Atmosphäre, die Worte und Fakten allein nicht erzeugen?

Rainer Braun: Nun, ich habe es immer so verstanden: Wenn man jetzt etwas in dem Werk des filmischen Essays von Jürgen Miermeister herumkramt, er macht gerne oder nimmt gerne Elemente, die uns auf den ersten Blick verstören. Er hat im letzten Jahr eine Grimme-Preis-Nominierung bekommen für sein Band-Porträt. Da stellt er den "Solitary Man" von Johnny Cash dazu.

Ich fand es ein belebendes Element, weil es uns auf der einen Seite irritieren soll, um uns andererseits, glaube ich, und das gelingt ihm ganz gut, einen neuen Zugang zu diesem Großschriftsteller, der leider in Vergessenheit geraten ist. Und es ist ja auch nicht irgendeine Musik von Element of Crime, sondern gleich die erste Textzeile beginnt: "In meiner Kehle wohnt ein Tier. Das frisst die klugen Worte auf. Manchmal wüsste ich gerne, wer ich wirklich bin." Und ich glaube, dieses trifft eigentlich das Ambivalente der Person von Alfred Döblin ganz gut.

(…)

Das vollständige Gespräch mit Rainer Braun können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.