Neueröffnete U-Bahn in Thessaloniki ist gleichzeitig ein Museum der Antike

    Blick auf die archäologischen Ausgrabungen in der neuen Venizelou U-Bahnstation in der griechischen Stadt Thessaloniki.
    Beteiligte Archäologen hoffen demnach, dass Thessaloniki so Chancen darauf hat, in Sachen Altertümer "ein zweites Rom" zu werden. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Alexandros Avramidis
    Beim U-Bahnfahren in die Antike eintauchen. Das können seit neuestem Nutzer des neuen U-Bahnsystems in Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki. Dort sind die Stationen im Untergrund gleichzeitig Ausstellungsorte antiker Kunstwerke. Während der Bauarbeiten für das Tunnelsystem, die 2006 begannen, entdeckten Arbeiter einen Markt aus der byzantinischen Zeit, einen römischen Friedhof und andere Schätze aus der langen Geschichte der Stadt. Die Funde brachten den Bau der U-Bahn zunächst ins Stocken. Die Stadt beschloss dann jedoch, die Modernisierung der Stadt und die Kunstwerke miteinander zu verbinden. Rund 300.000 Gegenstände, Säulen, Wandstücke und Marmor-Artefakte wurden ausgegraben, restauriert und in die Metro-Stationen integriert. Am eindrücklichsten ist dieses Vorgehen an der Station Venizelou im Stadtzentrum zu bestaunen: Mit 3.500 Quadratmetern Fläche gleicht sie eher einem Museum als einer Metro-Haltestelle. Es handelte sich ursprünglich um eine Kreuzung der spätantiken Hauptstraße Decumanus Maximus mitsamt Toranlage, Fundamenten von Geschäften und Werkstätten sowie Säulen und Artefakten.