Neues Abba-Album "Voyage"

Nach fast 40 Jahren sind sie wieder da

06:56 Minuten
Die Mitglieder der Band ABBA mit Björn, Agnetha, Anni-Frid und Benny im Jahr 1980.
So sahen sie 1980 aus. Inzwischen sind ABBA gereifter, aber musikalisch wieder äußerst rege. © picture alliance / Photoshot
Alba Wilcek im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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Die Pause dauerte Jahrzehnte – nun erscheinen neue Songs von ABBA, auch Konzerte soll es geben. Mithilfe digitaler Tricks versuchen die schwedischen Popstars, sich anstrengende Auftritte zu ersparen und gleichzeitig die junge Generation zu gewinnen.
Das bisher letzte reguläre Abba-Album wurde 1981 veröffentlicht, fast 40 Jahre später kündigen die schwedischen Superstars den Nachfolger an: "Voyage" soll im November herauskommen.
Warum sich Agnetha, Benny, Björn und Anni-Frid noch mal ins Studio begeben haben, bleibt unklar. Geldsorgen haben sie nicht, die Tantiemen fließen weiterhin üppig. "Irgendwann haben sie gesagt, 'Okay, zum Jubiläum machen wir zwei Songs' und dann hat es allen anscheinend so viel Spaß gemacht, dass sie beschlossen haben 'Wir machen ein ganzes Album'", sagt die Musikjournalistin Alba Wilcek.

Klassisches Abba-Album

Wenn die beiden vorab veröffentlichen Songs die Richtung vorgeben, wird "Voyage" ein typisches Abba-Album, erklärt Wilcek: "Dieser Spirit, diese Magie, diese Melodien", das sei klassisch das, was man von Abba kennt.
Neben dem Album hat die Gruppe auch zwei Konzerte im kommenden Jahr in London angekündigt, berichtet Wilcek. Allerdings werden die inzwischen Über-70-Jährigen nicht leibhaftig auf der Bühne stehen. Performen werden ihre Avatare, von einem Live-Orchester begleitet.
Dazu seien die Vier beim Musikmachen im Studio gefilmt worden, sagt Wilcek, sodass die digitalen Hologramme beim Konzert originale Bewegungen vollführen.

Die junge Generation gewonnen

Nicht nur die Altergenossen der Schweden seien durch diese Ankündigungen euphorisiert, die Gruppe gewinne auch neue Fans hinzu, sagt Wilcek: "Abba kommt gerade digital ziemlich zurück. Es werden TikToks herumgeschickt, die haben ganz viele Aufrufe, wo die junge Generation sich so anzieht wie Abba, zu den Songs singt oder die Klavier-Riffs präsentieren, die sie geübt haben."
Und für diese jungen Anhänger könnte ein Konzert mit Avataren genau das Richtige sein: Nicht nur müssen sich die alternden Stars nicht mehr den Strapazen eines Live-Auftritts aussetzen, so ein Hologramm lässt sich auch digital verjüngen.

Im strengen Sinne handele es sich bei dem Bühnenprojekt von Abba nicht um eine Holografie, sondern um eine Videorückprojektion, sagt der Medienkulturwissenschaftler Jens Schröter [AUDIO] . Originell sei, dass die Bewegungen der Abba-Musiker Björn, Agnetha, Anni-Frid und Benny etwa eine Woche per Motion Capturing lang aufgenommen worden seien.
Auf einem Bildschirm sind die Avatare der schwedischen Popgruppe ABBA zu sehen.
Bei den Konzerten werden die Avatare von Björn, Agnetha, Anni-Frid und Benny auftreten.© imago/TT/Fredrik Persson
"Mithilfe dieser Bewegungsmuster wird Computergrafik animiert, die die jüngeren Abba zeigen – und diese Computergrafik wird durch hochauflösendes Video auf einen Schirm vor der Bühne projiziert, sodass es aus einiger Distanz aussieht, als würden die jungen Abba auf der Bühne stehen und zu der Musik performen."
Die Technik sei nicht ganz neu, die Arbeit sei aber dennoch hoch anspruchsvoll, so Schröter: "Wenn das gut gemacht ist, kann das sehr beeindruckend aussehen."
(beb/mfu)
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