Yello: Toy
Label: Polydor (Universal Music)
"Ein Urwald von Klängen, von Gebilden, von Ideen"
Nach neun Jahren bringen die Schweizer Elektropop-Pioniere Yello ein neues Album heraus. Wirklich komponiert hätten sie allerdings nie, sagen Dieter Meier und Boris Blank, vielmehr sei ihr Werk als anarchischer Prozess zweier Dilettanten entstanden.
Vor 38 Jahren haben sie in Zürich Yello gegründet, nun melden sich die Electro-Pop-Pioniere Boris Blank und Dieter Meier zurück - mit ihrem neuen Album "Toy" und - erstmals in ihrer Bandgeschichte - auch mit Live-Shows. In der Tonart haben wir mit den Schweizer Klangkünstlern über ihr vielfältiges Werk gesprochen, das sich im Grunde eigentlich eher nebenbei ergab als dass es minutiös geplant gewesen wäre.
"Die Idee etwas Großes zu kreieren, die ist für uns beiden völlig fremd", so Meier und Blank im Deutschlandradio Kultur. "Es geht wirklich darum, sich zu finden und sich zu erfinden in diesen Welten drin. Und was dann damit passiert in der Außenwelt, das ist sehr viel Zufall - und ist sozusagen ein Nebeneffekt dieses Spielerischen im Umgang mit den Klängen."
"Die Idee etwas Großes zu kreieren, die ist für uns beiden völlig fremd", so Meier und Blank im Deutschlandradio Kultur. "Es geht wirklich darum, sich zu finden und sich zu erfinden in diesen Welten drin. Und was dann damit passiert in der Außenwelt, das ist sehr viel Zufall - und ist sozusagen ein Nebeneffekt dieses Spielerischen im Umgang mit den Klängen."
Niemals hätten sie auf etwas abgezielt, von ihrer Musik Kassetten verschickt oder seien zu Plattenfirmen gegangen, um große Verträge abzuschließen, so Meier. "Was uns sehr gezeichnet hat, ist, dass wir beide ja Dilettanten sind." Dieses Dilettantische wiederum habe zu ihrer Originalität geführt: "Wir waren ja gezwungen, unsere Identität zu finden, weil wir nichts konnten."
"Es ist die Eleganz der Anarchie, die wir leben"
Was Yello bis heute auszeichne, sei "dieses kindliche Spiel, das Unerwartete, die Eigenständigkeit der Klänge, auch der Humor - hier und da durchaus durch die Kurve des Kitsches zu schrammen - das gehört auch dazu. Es ist ein Urwald von Klängen, von Gebilden, von Ideen, der entsteht." Es sei kein bewusstes Originell-Sein-Wollen, sondern "unser zweites Gesicht".
Meier: "Ich glaube, es ist die Eleganz der Anarchie, die wir leben." Ihre Klangwelten seien nicht "geplant und komponiert und dann ins Studio getragen und aufgenommen, sondern ein im wahrsten Sinne des Wortes ein dialektisch-anarchischer Prozess: Ein Pinselstrich ergibt den nächsten."
Über ihre geplanten Live-Shows in Berlin sagt Boris Blank: "Ich glaube, dass wir das unseren Fans schuldig sind, die uns immer wieder gefragt haben die letzten 38 Jahre, Yello, wann kommt ihr auf die Bühne?"
Jetzt sei der Moment da, die Musik live mit ihren Fans zu teilen. Auch die optische Welt von Yello werde dabei zur Geltung kommen, so Dieter Meier: "Für uns wird es etwas Wunderbares sein, auf der Bühne etwas fast Opernhaftes zu erzählen."