Amarcord & Calmus Ensemble - Leipziger Disputation
Mit Werken von: Antoine Brumel (1460-1520)
Mitwirkende: Anna Kellnhofer, Isabel Schicketanz, Amarcord, Calmus Ensemble
Label: Carus, DDD, 2018
Musikalische Zeitreise - 500 Jahre in die Vergangenheit
Eine zwölfstimmige Messe soll erklungen sein, damals 1519 in der Leipziger Thomaskirche zum Beginn der "Leipziger Disputation" zwischen Johannes Eck und Martin Luther. Die Vokalensembles "amarcord" und "Calmus Ensemble" erinnern daran auf ihrem Album.
Die "Leipziger Disputation" war eine mehrwöchige Diskussionsveranstaltung. Hier traten der katholische Theologieprofessor Johannes Eck gegen die reformierten Wittenberger an: Martin Luther und Andreas Bodenstein.
Das Diskussionsfest von mehreren Wochen begann mit dem Einzug der "Lager". Während Eck nur mit einem Diener anreiste, wurden die Wittenberger von 200 bewaffneten Studenten flankiert. Die Zuhörerschaft war erlesen. Auch der Herzog Georg von Sachsen war zugegen - er hatte den Veranstaltungsort, die Universität Leipzig, gewählt. Das Disputations-Programm wurde mit allen Beteiligten genauestens besprochen und protokolliert, auch das Rahmenprogramm.
Eröffnungsgottesdienst in der Thomaskirche
Den Beginn der Disputationstage markierte ein großer Eröffnungsgottesdienst in der Thomaskirche. Und da sehr viel Publikum in der Stadt weilte, suchte man nach einer besonderen Musik. Quellen überlieferten, dass es eine zwölfstimmige Messe gegeben haben soll. Damals waren Werke von drei oder vier Stimmen die Regel. Die Zwölfstimmigkeit überraschte damit ungemein.
Die beiden Ensemble "amarcord" und "Calmus Ensemble" haben sich zusammengetan, um eine Messe von Antoine Brumel einzusingen, die bei diesem Ereignis erklungen sein könnte. Kommentiert wird das Werk mit anderen Kompositionen der Zeit, die sich unter anderem der gleichen Texte bedienten.