"Wir wollen unseren eigenen Stil etablieren"
Zehn Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, mit "Pool" schlägt das Musikerkollektiv Jazzanova nun eine neue Richtung ein: Songwriting kombiniert mit ungewöhnlichen Arrangements.
Vor mehr als 20 Jahren etablierte sich in Berlin ein DJ-Kollektiv, das in der damaligen Techno-Hauptstadt auf andere Klänge setzte: Brasil, Soul, Funk, Jazz und House, Hip-Hop wurde in ihren Sets zusammengeführt. Und obwohl man auf gigantische eigene Plattensammlungen zurückgreifen konnte, wurde bald auch eigene Musik produziert. Zunächst Remixe für befreundete Künstler, dann auch eigene Tracks. Zehn Jahre sind seit dem letzten Album von Jazzanova vergangen, am vergangenen Freitag ist mit "The Pool" eine neue Platte erschienen.
Erst in den letzten zwei Jahren habe man intensive an dem Album gearbeitet, sagten Axel Reinemer und Stefan Leisering im Deutschlandfunk Kultur und betonten zugleich:
Jazzanova stehe für ein Pool-Gefühl. "Wir sind DJs, Musikproduzenten, es gibt eine eigene Radioshow, wir sind eine Live-Band, es gibt sehr viele Facetten, die in diesem Pool drin sind, viele verschiedene Sänger, viele verschiedene Einflüsse und deswegen haben wir das Album Pool genannt." Auf "Pool" seien 13 Sänger vertreten. Und da die Zusammenarbeit auch im Studio stattfinde, brauche das mehr Zeit. Es sei wichtig, die beteiligten Musiker zu treffen und sich nach der Arbeit mit ihnen zu unterhalten oder auch mal essen zu gehen.
Das Kollektivhält hält in seiner Arbeit am Album fest: "Ich finde, einzelne Songs raushauen, kann man vielleicht mal machen, aber ein Album hat eine ganz andere Aussagekraft. Es ist gar nicht Sentimentalität, dass wir an dem alten Album-Format festhalten, ich glaube, es hat auch noch eine Bedeutung."