"Es ist möglich, etwas zu bewegen"
Richtig wütend sei er, sagt der Liedermacher Konstantin Wecker und verspricht, dass sein neues Album "Ohne Warum" ein sehr politisches Album geworden sei. Angesichts der Ungerechtigkeit in der Welt, müsse die Revolution bald kommen.
"Genug ist nicht genug" – so hieß eine der ersten Platten von Konstantin Wecker aus dem Jahr 1977. Da war er gerade mal 30 Jahre alt. Seit dem ist viel Zeit vergangen, aber diesem Motto "Genug ist nicht genug" ist der Münchner Liedermacher bis heute treu geblieben. Noch immer veröffentlicht er fleißig weiter neue Alben und noch immer steht er mehrmals ins der Woche irgendwo auf einer Bühne.
Ohne Verbitterung
"Ich würde vielleicht resignieren, wenn ich nicht immer diese wunderbare Gelegenheit hätte, jeden zweiten Abend oder jeden Abend hunderten von Menschen, manchmal tausenden von Menschen zu begegnen in meinen Konzerten, die die selbe Sehnsucht haben, wie ich", sagte Wecker im Deutschlandradio Kultur. Er sei nicht mit allen Konzertbesuchern gleicher Meinung, aber die gleiche Sehnsucht verbinde. "Vielleicht würde ich in einem Schreibstübchen sitzen und das nicht erleben, dann könnte es sein, dass man verbittert."
Gefahr eines Aufstands der Dumpfbacken
Im Konzertsaal erlebe er, dass sich bei den Menschen etwas bewege, was die Medien nicht abbildeten. "Aber die Menschen informieren sich ein bisschen mehr als früher." Das beste Beispiel sei die Unterschriftenkampagne von rund zwei Millionen Menschen gegen das Freihandelsabkommen TTIP. "Es ist schon möglich, etwas zu bewegen." Er sehe allerdings die Gefahr, dass ein Aufstand auch von den "Dummbacken und den Rassisten" ausgehen könnte. Deshalb sei es wichtig, aufzuklären. "Das gilt es natürlich um jeden Preis zu verhindern."