Neues Bauhaus Museum in Dessau

Lehrgemeinschaft und Lebenswege im Fokus

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Das neue Bauhaus Museum. Ein spitzes Gebäude aus Glas, in dem sich die umliegenden Häuser spiegeln.
Zum 100. Bauhaus-Jubiläum eröffnet in Dessau das neue Bauhaus Museum mit einer Ausstellung, die vor allem auf die Schule blickt. © picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB
Regina Bittner im Gespräch mit Britta Bürger |
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Mit einem großen Festakt wird am heutigen Sonntag das neue Bauhaus Museum in Dessau eröffnet. Die Ausstellung "Versuchsstätte Bauhaus" legt ihren Fokus vor allem auf die Lehre der Bauhaus-Schule, so Kuratorin Regina Bittner.
Im Zentrum der Ausstellung "Versuchsstätte Bauhaus" steht die Schule, sagt Regina Bittner, stellvertretende Bauhausdirektorin und, gemeinsam mit zwei Kolleginnen, Kuratorin der Ausstellung.
Die Schule hat in Dessau ihre Blütezeit erlebt. Nach der Schließung in Weimar war sie nach Dessau gezogen, wurde dort allerdings auch nach nur sechs Jahren geschlossen, "nachdem die NSDAP mit dem Wahlslogan ‚Schließung des Kommunistischen Bauhaus‘ gewonnen hat", erklärt Regina Bittner.

Hören Sie hier auch das Interview mit Architektur-Kritiker Nikolaus Bernau: "Hinter Glas: Das neue Bauhaus Museum in Dessau".

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"Wir haben die Ausstellung so konzipiert, dass wir tatsächlich ins Zentrum die Lehrgemeinschaft des Bauhaus stellen und aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Geschichte dieser Schule schauen", erklärt die Kuratorin. Es gehe um die Fragen, die die Schule gestellt habe, um die Lebenswege der Schüler und die Zusammenarbeit mit der Industrie.

Lebenswege der Bauhäusler

"Anhand dieser Lebenswege taucht man ein in die Schicksale der Bauhäusler, ihren prägenden Erfahrungen in einer international vernetzten Institution", so Bittner.
Da ist zum Beispiel Marianne Brandt, Schülerin von László Moholy-Nagy, die später die Metallwerkstatt am Bauhaus übernommen hat. Ihre Arbeiten waren berühmt, doch was passierte nach der Bauhaus-Zeit? "Wir zeigen, wie es weiterging. Moholy-Nagy emigrierte in die USA. Marianne Brandt ist in der späteren DDR für eine lange Zeit in Vergessenheit geraten", so Bittner.
Zwei silberne Schalen unter Glas, Blick in den Ausstellungsraum.
Schalen von Marianne Brandt (1928) werden in der Ausstellung des neuen Bauhaus Museums gezeigt. Die Ausstellung zeigt jedoch nicht nur die Objekte, sondern auch den Lebensweg der Künstlerin.© picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
"Diese Schule war gar nicht so darauf geeicht Professionen auszubilden, sondern es ging um die Entwicklung von Persönlichkeiten, deren Lebenswege man eben durch das 20. Jahrhundert hinweg nachvollziehen kann", erklärt die Kuratorin.
Aber auch unter welchen Konflikten und politischen Zwängen die Schule gearbeitet hat, wird gezeigt. Genauso wie schwierig es gewesen sei Handwerksbetrieb, Lehrwerkstätten und die Logik der Industrie miteinander zu vereinen. So können in der Ausstellung die Korrespondenzen zwischen der Schule und einzelnen Firmen nachvollzogen werden.
"Man sieht nicht nur die schönen und interessanten Objekte, sondern man sieht auch den Weg dorthin. Manchmal eben auch das, was man verworfen hat", so Bittner.
(nho)

Die Ausstellung "Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung" ist
ab dem 08.09.2019 im neuen Bauhaus Museum Dessau zu sehen.

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