Stillstand statt Comeback
Seine Texte waren homophob und frauenfeindlich, sein Rapstil brilliant. Mit 45 hat sich Eminem jetzt noch einmal neu erfunden: Politcal Correctness statt fieser Hetze. Doch musikalisch ist das Album eher peinlich, findet Fabian Wolff.
Einst galt Eminem aus Detroit als größter Rapper aller Zeiten, der durch seine technische Präzision brillierte. Als "wütender weißer Mann" wurde er zum kommerziell erfolgreichsten Rapper, der in den Mainstream eine ungewöhnliche Härte brachte. Eminem gab sich homophob und frauenfeindlich, seine Texte sprachen typischerweise die heutige Wählerschaft von Donald Trump an.
Eminems Wandel
Vier Jahre nach seinem letzten Studioalbum zeigt sich der mittlerweile 45-Jährige mit seinem neuen Album "Revival" inhaltlich geläutert: Er rappt gegen Donald Trump, umgibt sich mit schwarzen Künstlern und zeigt sich antirassistisch, erklärt Tonart-Kritiker Fabian Wolff:
"Eminems Umschwenken zu expliziten progressiven politischen Statements, dass er sich für Colin Kaepernick ausspricht, Obama lobt und sich mit Black Lives Matter solidarisch erklärt, hat natürlich etwas mit dem Alter und dem Zeitgeist zu tun."
"Eminems Umschwenken zu expliziten progressiven politischen Statements, dass er sich für Colin Kaepernick ausspricht, Obama lobt und sich mit Black Lives Matter solidarisch erklärt, hat natürlich etwas mit dem Alter und dem Zeitgeist zu tun."
Neue Tracks wie "Untouchable" ließen Eminems Wandlung als sein ehrliches Anliegen erscheinen. "Das ändert nichts daran, dass der Track ungelenk und eigentlich eher peinlich ist", sagte meint Wolff.
"Revival" sei kein Storytelling-Album, sondern stehe in einer für Eminem typischen Tradition: "Es gibt den Song über die Mutter, die Ex-Frau, die Kinder, die Scheidung und den Song, der absichtlich provokant ist", sagte der Tonart-Rezensent. Anders als früher zeige Eminem auf Revival eine weitere neue Facette von sich. "Das Album beginnt mit sehr harscher Selbstkritik", sagte Wolff. Eminems selbst räume ein, seine beste Zeit sei vorbei, er selbst sei zu einem Witz geworden. So etwas habe man von einem Rapper seiner Klasse bislang noch nicht gehört, urteilt Wolff.
"Revival" sei kein Storytelling-Album, sondern stehe in einer für Eminem typischen Tradition: "Es gibt den Song über die Mutter, die Ex-Frau, die Kinder, die Scheidung und den Song, der absichtlich provokant ist", sagte der Tonart-Rezensent. Anders als früher zeige Eminem auf Revival eine weitere neue Facette von sich. "Das Album beginnt mit sehr harscher Selbstkritik", sagte Wolff. Eminems selbst räume ein, seine beste Zeit sei vorbei, er selbst sei zu einem Witz geworden. So etwas habe man von einem Rapper seiner Klasse bislang noch nicht gehört, urteilt Wolff.
Die neuen Songs klingen wie die alten
Bei der Entstehung von "Revival" habe eine Riesenschar an Produzenten mitgewirkt. Den Wandel von Eminems politischen Einstellungen auch musikalisch widerzuspiegeln sei musikalisch jedoch nicht aufregend gelöst.
Er arbeite mit seinen alten Rezepten, seine alten Gags, seinen alten Rock Samples, so Wolff:
Er arbeite mit seinen alten Rezepten, seine alten Gags, seinen alten Rock Samples, so Wolff:
"Eminem merkt gar nicht mehr, dass jeder Schockwert, den er mal als richtiger Künstler hatte, nur noch verblasst ist."