Neues Haus für NS-Erinnerungskultur in Osnabrück eröffnet

    Die Außenansicht der "Villa__Forum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte" im Museumsquartier Osnabrück.
    Im Mittelpunkt der Dauerausstellung steht das Leben und Wirken des umstrittenen Osnabrücker Juristen Hans Georg Calmeyer. © © Hermann Pentermann
    Im Museumsquartier Osnabrück ist am Sonntag ein neues Bildungs- und Ausstellungshaus über die NS-Zeit mit dem Namen "Villa_" eröffnet worden. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung in einer früheren Industriellenvilla steht das Leben und Wirken des umstrittenen Osnabrücker Juristen Hans Georg Calmeyer. Der 1903 in Osnabrück geborene Rechtsanwalt habe während des Nationalsozialismus mehr als 3.000 Juden gerettet, sich aber dennoch am NS-Terror mitschuldig gemacht, hieß es. Der Jurist war von 1941 bis 1945 leitender Mitarbeiter der deutschen Besatzungsbehörde im niederländischen Den Haag. Das Haus sollte ursprünglich den Namen "Calmeyer-Haus" tragen. Wissenschaftler und Künstler sowie Hinterbliebene von Opfern lehnten diese Bezeichnung jedoch unter Hinweis auf Calmeyers "ambivalente" Persönlichkeit ab. Deshalb lässt die Stadt Osnabrück im neuen Namen "Villa" eine Leerstelle. Der volle Name lautet "Die VillaForum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte". Das im Jahr 1900 errichtete Gebäude wurde saniert und umgebaut. Dort befand sich bis 1945 der Sitz der Osnabrücker NSDAP.