Monopol-Magazin würdigt Anne Imhof
Und noch ein Ranking: Das Monopolmagazin hat Aktivisten der Kunstwelt in "einflussreich" und "weniger einflussreich" eingeteilt und eine Bestenliste erstellt. Nach Einschätzung der Chefin des Magazins ist diese Liste "sehr nah an der Kunst".
Der Kunstbetrieb ist sehr unübersichtlich geworden. Das sagt Elke Buhr, die Chefredakteurin des Kunstmagazins Monopol, doch für die Unübersichtlichkeit hat ihr Heft nun eine Lösung: Mit einer Top-100-Rankingliste von Kulturpersönlichkeiten wolle darum das Magazin in seiner aktuellen Ausgaben seinen Lesern Orientierung geben und eine Diskussionsgrundlage bieten. Auf Platz eins dieser Liste wählte die Monopol-Redaktion die deutsche Künstlerin Anne Imhof.
"Anne Imhof hat in den vergangenen zwei Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Den Preis der Nationalgalerie, den Absolut Art Award, dann wurde sie wurde für Venedig nominiert und hat dann auch noch den Goldenen Löwen gewonnen", so Buhr.
Top-100-Liste soll Momentaufnahme des Jahres sein
Das Ranking sei ein Ausschnitt, ein Blick auf das aktuelle Jahr, betont Buhr. Gewürdigt würden auf der Liste Persönlichkeiten des Kunstbetriebs, die 2017 aufgefallen sind:
"Das ist eine Momentaufnahme. Das ist dieses Jahr. Wir behaupten nicht, dass Anne Imhof für die nächsten 50 Jahre die wichtigste deutsche Künstlerin ist. Aber in diesem Jahr hat sie es einfach gerissen."
Im Gegensatz zum erst vor wenigen Wochen erschienen Ranking der britischen Kunstzeitschrift ArtReview vertritt die Top 100 Liste des Monopol-Magazins die deutsche, mitteleuropäische Perspektive. Zudem befinden sich deutlich mehr Künstler auf der Liste als bei dem britischen Kunstmagazin.
Künstler, aber auch Kuratoren, Museumsleute und Händler
Die Top 100 des Monopol-Magazins besteht zur Hälfte aus Künstlern, hinzu kommen Kuratoren, Museumsleute, Galeristen, Händler und Sammler. Hito Steyerl, den die ArtReview auf ihrer Liste auf Platz eins gewählt hatte, befindet sich zwar auch unter den ersten zehn Plätzen der Monopol-Liste, ein herausragendes Jahr hätte Hito Steyerl aber eher vor zwei Jahren gehabt und nicht 2017, so Elke Buhr.
Auf den zweiten Platz der Top 100 schaffte es der Online-Dienst Instagram. Die Begründung: "Auf Instagram wird vernetzt, geschaut, gekauft, gepostet und gepost, und 2017 haben Kunstfreunde definitiv mehr Zeit auf der 40 Milliarden Bilder umfassenden Plattform verbracht als in Museen."
In den Top 10 befinden sich außerdem: die Künstler Wolfgang Tillmans und Hiwa K, die Kuratorin Susanne Pfeffer und der Direktor der Art Basel, Marc Spiegler.