"Aufhören Kohle, Benzin und so‘n Shit zu verbrennen"
In einem Video kritisiert Youtube-Star Rezo die Politik, aber auch die ältere Generation, weil sie die Klimakatastrophe nicht ernst nehme. Die Kritik komme an, glaubt die Soziologin Nadia Shehade. Das Video sei solide recherchiert und unterhaltsam.
Worum geht es?
In seinem neuen Video kritisiert der Youtuber Rezo erneut die Klimapolitik der Regierung. Viele Politiker hätten eine zu große Nähe zu Energiekonzernen und seien wissenschaftsskeptisch.
Im Fokus steht aber auch die Generation der über 50-Jährigen. Sie gehe viel zu leichtfertig mit der Klimakrise um, anstatt durch verantwortungsvolles Handeln auch künftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Kritik kommt an
Dass sein Appell die ältere Generation erreiche, sei sicher, glaubt die Soziologin Nadia Shehadeh. Nicht nur auf Social-Media-Kanälen werde das millionenfach gesehene Video stark diskutiert, auch in vielen großen Zeitungen und auch in der Lokalpresse sei darüber berichtet worden.
Sie nehme überwiegend positives Feedback auf das Video wahr, sagt Shehadeh. Rezos Video sei unterhaltsam und punkte durch solide Recherche.
Unterhaltsam, trotz schwerer Kost
Das Videos beinhaltet erneut eine Fülle von Informationen mit vielen Zahlen, Statistiken und Zitaten: "Das ist ja auch ein bisschen das Alleinstellungsmerkmal von Rezos Videos: Also da ist unheimlich viel an Material und Infos rasant in diesen Videos heruntergebetet." Trotzdem gelinge es Rezo, unterhaltsam zu bleiben, es gebe regelrechte "TV-Total-Momente".
Es mangele gelegentlich an Analyse, kritisiert Shehadeh. "Aber das ist natürlich trockene Soziologie, bei Weitem nicht so spannend wie die Clips. Da zieht einfach die leichte Kost, auch wenn sie schwer verdaulich ist."
Im Video fehlten Begriffe wie Kapitalismus oder Neoliberalismus, denn die Klimakrise hänge nicht allein damit zusammen, dass "wir ein bestimmtes politisches Personal haben, das individuell auch mal versagt."
(mle)