Viel Service und ein begrünter Innenhof
Auch in ländlichen Gebieten sind ältere Menschen oft allein. Das Saarland hat dafür eine Lösung gefunden: das Seniorendorf Kirkel. In altersgerechten Wohnungen leben die Rentner selbstständig nach eigenen Vorstellungen - und mit vielen Service-Angeboten.
Kirkel ist eine saarländische Landgemeinde mit 10.000 Einwohnern. Im Mai des vergangen Jahres wurde hier eine Einrichtung für altersgerechtes Wohnen eröffnet, die erste dieser Art. Sie verfügt über 39 Mietwohnungen und liegt mitten drin im Ort, genau im Zentrum. Das sei einer der Erfolgsfaktoren des Konzeptes, sagt Bernhard Roth, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes im Saarland.
Den Strom liefern Solarkollektoren
Die Wohneinheiten sind zwischen 35 und 88 Quadratmeter groß. Die zwölf Euro warm für den Quadratmeter ist für saarländische Verhältnisse teuer. Der Preis sei unter anderem der Ausstattung und dem energetischen Konzept geschuldet, argumentiert Roth. Der Strom kommt vom Dach über Solarkollektoren und die Wärme wird zurückgewonnen, so dass für die Mieter kaum Energiekosten anfallen. Die alten Herrschaften seien so vor Mietsteigerungen geschützt, sagt Roth.
Anteilig umgelegt auf die Miete werden die hauseigenen Serviceleistungen, ein Hausmeister und eine Hausdame. Pflegeleistungen des Sozialdienstes müssen die Bewohner je nach individueller Befindlichkeit dazu buchen. Im Haus ist zwar ein Dienst des ASB stationiert, aber niemand müsse dieses Angebot nutzen, erläutert Roth. Darüber hinaus verfügt das Seniorendorf über 15 Tagespflegeplätze. Eine Option für all jene, die sich jetzt noch weitgehend selbst versorgen können.
Atrium-Bauweise und begrünte Innenhöfe
Die beiden zweigeschossigen Bauten umschließen jeweils einen begrünten Innenhof. An Kommunikation kommt kaum jemand vorbei - auch das müssen Mieter sich vergegenwärtigen, die hier einziehen. Denn genau dieser Effekt sollte mit der Atrium-Bauweise erzielt werden.
Das Projekt lebt von seiner Lage, einer intakten Infrastruktur, von Wohnungszuschnitten, Einbauküchen und Bädern, die auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind und natürlich von seinen Bewohnern. Ob auch das Serviceangebot ausreicht oder ob nachgesteuert werden muss, wird erst ein längerfristiger Betrieb des Seniorendorfes Kirkel zeigen.