Fflur Wyn, Sopran
Anna Stéphany, Mezzosopran
Tim Mead, Altus
Robert Murray, Tenor
Roderick Williams, Bass
Akademie für Alte Musik Berlin
RIAS Kammerchor
Leitung: Justin Doyle
Liebe versetzt Berge
Georg Friedrich Händels Oratorium "Theodora" steht auf dem Programm des Neujahrskonzerts des RIAS Kammerchores. Der designierte Chefdirigent Justin Doyle dirigiert, es spielt die Akademie für Alte Musik Berlin.
Im Neujahrskonzert des RIAS Kammerchors kann man - das ist bereits seit Jahrzehnten Tradition - Werke erleben, die nicht allzu häufig aufgeführt werden. Das gilt auch für Georg Friedrich Händels vorletztes Oratorium "Theodora". Es ist ein besonders berührendes Stück, musikalisch zurückhaltend und wenig pompös, mit fein gezeichneten Charakteren, ohne nennenswerten Glanz und Gloria. Und somit ganz anders, als man es in London von diesem Komponisten gewohnt war. Das erklärt zum Teil den unerwartet großen Misserfolg, den Händel mit seinem Stück im März 1750 erlebte. Nach der Uraufführung gab es direkt im Anschluss nur noch zwei weitere Aufführungen, die auch noch schlecht besucht waren.
Die Forschung kann sich auf zwei weitere dafür Gründe einigen: Zum einen war London wenige Tage zuvor von leichten Erdstößen erschüttert worden, die Leute flohen aufs Land, die Stadt war leer. Und zum anderen war ein Oratorium wie dieses, für das Händel keinen Stoff aus der Bibel gewählt hatte, Stein des Anstoßes – zumal in der Passionszeit. Die Heldin ist "Theodora", eine junge Christin in Antiochien zu Zeiten des Kaisers Diokletian. Sie liebt Didymus, einen Soldaten des römischen Kaisers, der Christ geworden ist. Der Kaiser lässt einen römischen Festtag ausrufen - allen, die nicht mitfeiern und opfern wollen, droht die Todesstrafe. Theodora wird in der Folge gefangen genommen. Didymus bietet sein Leben für ihres – sie bietet ihr Leben für seines. Am Ende werden beide getötet. Das Oratorium beschwört die Kraft des Glaubens und der Liebe.
Das Werk liegt dem designierten Chefdirigenten des RIAS Kammerchors, Justin Doyle, sehr am Herzen: "Händel will mit seiner Musik nicht nur unterhalten, sondern er will die Menschen direkt erreichen und verändern", sagt Doyle. Umso mehr freut er sich, mit diesem Neujahrskonzert sein erstes Konzert in seiner neuen Rolle mit dem RIAS Kammerchor zu geben, der auch diesmal mit der Akademie für Alte Musik gemeinsam musiziert.
Live aus der Philharmonie Berlin
Georg Friedrich Händel
"Theodora", Oratorium in drei Teilen für Soli, gemischten Chor und Orchester HWV 68
"Theodora", Oratorium in drei Teilen für Soli, gemischten Chor und Orchester HWV 68
ca. 21.05 Uhr Konzertpause, darin: "Händels Musik will die Menschen verändern", Justin Doyle im Gespräch mit Ruth Jarre
Surround Sound - Dolby Digital 5.1