"Der Hirntod ist der Tod des Menschen"
Die Feststellung des Hirntodes ist Voraussetzung einer Organspende, so hat der Deutsche Ehtikrat in einer Stellungnahme bekräftigt. Dieses Hirntod-Konzept müsse auch von einer breiten Öffentlichkeit getragen werden, sagt der Neurologe Christian Roth.
Der Deutsche Ethikrat hat heute seine Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organentnahme" vorgelegt. Danach wird am Hirntod als Voraussetzung für eine Organspende festgehalten. Allein die Feststellung eines Herz-Kreislauf-Stillstands genüge nicht als Entnahmekriterium, hieß es in der in Berlin veröffentlichten Stellungnahme.
Diese Stellungnahme sei richtig, sagte der Neurologe Christian Roth im Deutschlandradio Kultur, auch leitender Oberarzt am Klinikum Kassel und Transplantationsbeauftragter der Klinik. Der Hirntod werde als Tod des Menschen definiert:
"Weil es letztendlich eine Einheit gibt zwischen Körper und dem Geist. Und wenn diese Einheit nicht mehr vorhanden ist und das Hirn so geschädigt ist, dass alle Funktionen des Gehirns nicht mehr zurückkommen, dann ist diese Einheit nicht mehr vorhanden. Und dann ist der Hirntod der Tod des Menschen. Und nur in diesem Moment kann man Organe entnehmen, um anderen Menschen zu helfen."
Forderung nach mehr Transparenz
Roth begrüßte die erneute Diskussion im Umfeld der Stellungnahme des Deutschen Ehtikrates. Vor dem Hintergrund der sinkenden Bereitschaft der Deutschen zur Organspende sei es wichtig, dieses Thema öffentlich und transparent zu machen. Das Hirntod-Konzept müsse auch von der öffentlichen Meinung getragen werden:
"Denn nur so ist ja Organtransplantation möglich. Nur wenn eine breite Öffentlichkeit dahinter steht und das auch verstehen kann, was Hirntod bedeutet. Und was Organexplantation und Organtransplantation bedeutet. Und wie wichtig das ist zum Beispiel für Patienten, die auf eine Spenderniere warten."