Corona hat unser Leben verändert. Wir haben belastende Erfahrungen gemacht, aber auch Entwicklungen erlebt, die wir vielleicht gar nicht zurückdrehen wollen. Daher stellen wir vom 19. bis zum 25. Juli in unserem Programm die Frage: Was bleibt anders? Neben diesem Beitrag gibt es weitere:
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Vom Restaurant in die Pflege
07:05 Minuten
Stephan Kühn war Restaurantleiter und Koch und schulte in der Coronapandemie zum Altenpfleger um. Er sei über sich hinaus gewachsen und erfahre viel Dankbarkeit, sagt er.
Eigentlich war Stephan Kühn Restaurantleiter und Koch. Doch dann kam Corona. Da er "nicht nichts tun wollte", entschloss sich Kühn, in die Pflege zu wechseln. Ganz neu war ihm der Bereich der Altenpflege allerdings nicht. Seit 2019 hilft er seiner Nachbarin, einer älteren Dame. "Ich hatte auch einen Pflegedienst organisiert, der mich ansprach, ob ich nicht Lust hätte in die Pflege zu gehen", so Kühn. "Da habe ich mir überlegt: Warum denn nicht?"
Absolut berufliches Neuland sei der Pflegeberuf für ihn gewesen, sagt Kühn. "Ich bin ein bisschen über mich hinaus gewachsen. Ich habe am Anfang schon überlegt, was auf mich zukommt, aber im Gegensatz zu meiner vorherigen Tätigkeit, wo ich auch viel Arbeit mit nach Hause genommen habe, ist der Kopf jetzt freier."
"Sie erfahren unwahrscheinlich viel Dankbarkeit"
Er denke nun auch in anderen Dimensionen. "Sie haben mit pflegebedürftigen Menschen zu tun, die sehr hilfebedürftig sind. Aber Sie erfahren unwahrscheinlich viel Dankbarkeit", sagt Kühn. "Das macht diesen Beruf auch aus." Überlastet fühle er sich nach einem langen Arbeitstag nicht. "Sie gehen auch mit dem Gefühl nach Hause, dass sie was
Nebenbei studiert Kühn Fachwirt für Gesundheit und Sozialwesen an einer Fernuniversität. Er möchte gesellschaftspolitisch "etwas bewegen", denn es läge "viel im Argen", sagt Kühn und hofft, dass er mit dem Studium in absehbarer Zeit eine andere Stelle annehmen kann. Der Bereich Pflege solle auch in Zukunft weiterhin seine Arbeit bestimmen.
(nho)