Musikalische Histörchen
Am 22. November 1959 flimmerte das DDR-Sandmännchen zum ersten Mal über die Bildschirme. Allerdings war dieses erste Auftreten noch ein Ärgernis für viele Eltern, denn am Ende dieses Filmchens schlief das Sandmännchen an einer Straßenecke ein – was natürlich gegen die Verkehrssicherheit sprach. Sein endgültiges und bis heute bekanntes Aussehen bekam er "Unser Sandmännchen" 1960. Und von da an durfte er sich in vielen Rollen versuchen. Ob als Kosmonaut oder im Pionierferienlager, der DDR-Sandmann war zu finden, wo der "real existierende" Sozialismus ihn brauchte. Doch natürlich war er nicht allein auf weiter Flur, zum Kult wurden auch Pittiplatsch und Schnatterinchen, sowie Herr Fuchs und Frau Elster.
Eine Notlösung sollte das von Wolfgang Richter komponierte und Walter Krummbach getextete Lied des Sandmännchens sein. Für Kinder viel zu kompliziert, dachten einige. Aber da irrten die Fachleute. Angeblich gerade mal drei Stunden soll es gedauert haben, bis das Lied fertig war.
Sein Kollege aus dem Westen machte sich erst von Oktober 1962 ans Werk und da auch nur in den ARD-Anstalten NDR, SFB und HR. Der WDR stellte dann noch einen dritten Sandstreuer an, so dass fast dreißig Jahre lang die Männer mit Bärtchen den Kindern den Schlafsand in die Augen rieseln ließen.
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Big City of Dreams
Filmrätsel
In welchem Film, der eng mit unserem heutigen Thema verwandt ist, erklang "Minnie the Moocher" von Cab Calloway? Wir meinen nicht die Version aus Blues Brothers von 1980!
Zwei Antworten waren möglich:
1. Cotton Club von Francis Ford Copolla (1984)
2. Manhattan Merry-Go-Round (in Großbritannien: Manhattan Music Box) von Charles Reisner (1937)
In beiden Filmen, die in Manhattan spielen, wird "Minnie the Moucher" dargeboten.
Unser Moderator Matthias Hanselmann erzählte folgendes Erlebnis:
Als ich Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal in Manhattan war, habe ich mir gleich am ersten Tag ein kleines Radio gekauft. Als Radiomann wollte ich natürlich wissen, was man in der "Big Apple" genannten Stadt so alles sendet. Abends im Hotel dann, beim Durchhören verschiedenster Sender, blieb ich bei einer ganz bestimmten Stimme hängen. Da war eine schon älter klingende Frau zu hören, die offenbar eine eigene Sendung moderierte. Die Frau sprach einen unglaublich krassen deutschen Akzent. Und als ich hörte, worum es ging, da war ich völlig platt: Sie redete mit Hörerinnen und Hörern. Und zwar über Sex. Über Potenzprobleme, Verhütungsmittel oder Seitensprünge. Ich hatte ihren Namen nicht verstanden und als ich zurück nach Deutschland kam, erzählte ich aller Welt, was ich da gehört hatte. Sowas, sagte ich zu meinen Freunden, würden wir uns in Deutschland niemals im Radio trauen. Und dort macht es ausgerechnet eine Frau, die offenbar aus Deutschland stammt! Meine Frage: Wen habe ich damals in Manhattan im Radio gehört?
Die Antwort lautet: die Sexualtherapeutin Ruth Westheimer.