Nick Cave auf der Leinwand

"Man kann sich in diesen Film hineinfallen lassen"

Der australische Sänger Nick Cave mit seiner Band "Nick Cave and the Bad Seeds" 2013 während eines Konzerts in Wien
Der australische Sänger Nick Cave mit seiner Band "Nick Cave and the Bad Seeds" 2013 während eines Konzerts in Wien © picture alliance / dpa / Herbert P. Oczeret
Moritz Holfelder im Gespräch mit Timo Grampes |
Der Film zum Album - das klingt nach einer Werbekampagne. Ganz anders im Fall von Nick Cave. Der neue Dokfilm "One more time with feeling" begleitet die Entstehung des neuen Cave-Albums "Skeleton Tree" so überzeugend, dass er es sogar auf die Filmfestspiele in Venedig geschafft hat.
Am Freitag kommt Nick Caves neues Album heraus, und gestern war beim Filmfestival in Venedig ein sehr persönliches Porträt über ihn zu sehen: der Dokfilm "One more time with feeling" von Andrew Dominik.
Dieser Film verarbeitet wie auch das neue Album das große Trauma von Nick Cave: den Tod seines Sohnes, der im vergangenen Jahr 15-jährig starb.
Unser Kritiker Moritz Holfelder lobt den Film: "Die große Kunst dieses Filmes besteht darin, dass wir einfach dabei sind, wenn Nick Cave im Taxi sitzt und zum Aufnahmestudio fährt, dass wir dabei sind, wenn er mit seinen Kollegen die Songs für das neue Album 'Skeleton Tree' einspielt. (...) Es ist ein ganz nüchterner Blick auf die Arbeitswelt eines Musikers."
Für den Zuschauer sei der Film ein Ereignis. Er begleite das Erscheinen des Albums geradezu kongenial:
"Man kann sich in diesen Film hineinfallen lassen. Rund die Hälfte besteht aus Musik und den Songs des neuen Albums. Und dass der Film nicht düster ist, verrät ja gewissermaßen auch schon der Titel."
Mit dem Trauma des trauernden Vaters gehe der Film "ganz dezent" um, so Holfelder.
Hören Sie zum neuen Album und zur Film-Doku auch die Besprechung von Jutta Petermann aus der Sendung "Tonart" vom 9. September 2016:
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