Nico Mesterharm

Mit Filmen Kambodschas Trauma aufarbeiten

Eine Kambodschanerin bei einer Trauerzeremonie für Opfer der Roten Khmer in Phnom Penh.
Eine Kambodschanerin bei einer Trauerzeremonie für Opfer der Roten Khmer in Phnom Penh. © picture alliance / dpa / Mak Remissa
Moderation: Susanne Führer |
Vor 40 Jahren errichteten die Roten Khmer in Kambodscha ein mörderisches Regime, dem zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Der Filmemacher Nico Mestermann lebt in Phnom Penh und fördert junge Dokumentarfilmer, die die schreckliche Geschichte ihres Landes aufarbeiten.
Vor 40 Jahren, im Frühjahr 1975 eroberten die Roten Khmer und ihr Anführer Pol Pot die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh und errichteten ein mörderisches kommunistisches Regime, rund zwei Millionen Menschen wurde auf den "Killing Fields" ermordet oder verhungerten. Erst die Vietnamesische Armee bereitete dem Völkermord 1978 ein Ende. Nur wenige wissen, dass Pol Pot aus geostrategischen Gründen bis zum Ende seiner Schreckensherrschaft von westlichen Ländern unterstützt wurde, auch von der Bundesrepublik.
Aber auch die westdeutschen Linken waren der Faszination der Steinzeitkommunisten kritiklos erlegen - der Kommunistische Bund Westdeutschlands (KBW), aus dessen Reihen viele vor allem grüne Spitzenpolitiker stammen, sammelte noch 1980 Geld für Pol Pot.
Nico Mesterharm, Filmemacher aus Berlin, betreibt seit zwölf Jahren ein Kulturzentrum in Phnom Penh, in dem vor allem Dokumentarfilme junger Kambodschaner entstehen, die die Geschichte des Völkermordes aufarbeiten.
Welche Spuren haben die Roten Khmer in Kambodscha hinterlassen? Welche Verluste hatte die Gesellschaft zu ertragen, welche neue Generation wächst dort heran?
Diese und andere Fragen bespricht Susanne Führer mit Nico Mesterharm in der Sendung "Im Gespräch" am 26.1. ab 9.07 Uhr im Deutschlandradio Kultur.