Niedersächsische Sozialministerin für vorsorgende Familienhilfe

Die niedersächsische Familien- und Sozialministerin, Mechthild Ross-Luttmann (CDU), hat die Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu einem Frühwarnsystem für misshandelte und vernachlässigte Kinder begrüßt.
Wichtig sei, dass Kindern, bei denen Defizite festgestellt werden, bereits in einem sehr frühen Stadium geholfen werde, betonte die CDU-Politikerin am Samstag in Deutschlandradio Kultur. Die Beteiligung von Wirtschaft und Forschung an dem geplanten Modellprojekt der Bundesfamilienministerin bezeichnete sie als wegweisend.

Als wichtiges Element der vorsorgenden Familienhilfe nannte Ross-Luttmann Vorsorgeuntersuchungen: "Ich würde mich freuen, wenn wesentlich mehr Eltern an diesen Vorsorgeuntersuchungen für ihre Kinder teilnehmen, weil gerade in den Vorsorgeuntersuchungen schon sehr, sehr viel erkannt werden kann." Sie räumte aber ein, dass ein vollständiger Schutz wahrscheinlich nicht möglich sei.

Ross-Luttmann verwies auf eine Initiative des Saarlands, nach der über verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen nachgedacht werden soll: "Das wird eine Initiative sein, die wir hier im Ministerium gründlich prüfen." Sie sagte, dass es in Niedersachsen künftig eine verpflichtende Eingangsschuluntersuchung geben werde.

Die niedersächsische Familienministerin unterstrich, dass die Verantwortung für die Kinder als gesellschaftliches Problem verstanden werden müsse. Besonders Eltern hätten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht zur Erziehung ihrer Kinder: "Beides steht gleichrangig nebeneinander."
Ross-Luttmann hob Maßnahmen in ihrem Bundesland zur Förderung der Kinder hervor. Sie nannte die Sprachförderung insbesondere für ausländische Kinder und den Einsatz von Sozialpädagogen an Hauptschulen: "Es sind viele Dinge und kleine Bausteine, die man ineinander fügen muss."