Nigerias nationale Museumskommission übernimmt Zuständigkeit für Benin-Bronzen

Die Benin-Bronzen gehören zu den schönsten und bedeutendsten Objekten des afrikanischen Kulturerbes und befinden sich größtenteils in europäischen Museen. Nun steht fest, dass Nigerias nationale Museumskommission für die Wiederbeschaffung und Aufbewahrung der Skulpturen zuständig sein wird. Sie hat diese Aufgabe mit Zustimmung des Königs des alten Königreichs von Benin übernommen. Ewuare II war vor knapp zwei Jahren von Nigerias Regierung zum alleinigen Eigentümer und Hüter der Objekte ernannt worden. Deswegen hatte zum Beispiel ein Museum der britischen Universität Cambridge seine Pläne zur Rückgabe von mehr als 100 Benin-Bronzen auf Eis gelegt. Nigerias nationale Museumskommission teilte jetzt der Agentur Reuters mit, der König verfüge nicht über die nötige Infrastruktur, um die Bronzen zu pflegen. Daher habe er seinen Segen dafür gegeben, dass die Kommission die Objekte ausstellt und konserviert. Etwas mehr als 5.000 sogenannte Benin-Bronzen sind weltweit registriert - aus Bronze bestehen nur einige davon. Die anderen Skulpturen und Tafeln sind aus Messing, Gold, Holz und Leder. Sie stammen aus der Zeit zwischen 1450 und 1650 und wurden Ende des 19. Jahrhunderts von britischen Soldaten bei einem Überfall auf das damals noch eigenständige Königreich Benin gestohlen.