Vom Geiger zum Gründer der Leipziger Oper
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Nikolaus Adam Strungk war Tasten- und Geigen-Virtuose, stiegt zum Kapellmeister und schließlich zum Opernimpresario auf. Er erhielt um 1692 vom Dresdner Kurfürsten das Privileg, in Leipzig eine Oper zu gründen. Was für ein spannender Lebensweg.
Heute ist der Allroundmusiker beinahe vergessen – zu Unrecht, denn Nikolaus Adam Strungk, der von 1640 bis 1700 lebte, war ein Meister auf vielen Gebieten.
Strungk war eine der schillerndsten musikalischen Persönlichkeiten aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Schon auf den Tasteninstrumenten außergewöhnlich versiert, entwickelte sich der Organistensohn aus Braunschweig auch auf der Geige zu einem Virtuosen, dem der Kaiser in Wien goldene Ketten verehrte.
Anerkennung vom Konkurrenten
Selbst der Violin-Papst Arcangelo Corelli in Rom zeigte sich verblüfft: "Herr, ich werde hier der Erzengel genennet, Ihr aber möget wohl der Erzteufel darauf heißen!" Damit nicht genug, profilierte sich Strungk mit viel Sinn für Vokales vom Lied bis zum geistlichen Konzert auch als Musikdirektor und Opernkomponist in Hamburg.
Vom Dresdner Hof in die Bürgerstadt
Später brachte er es am Dresdner Hof bis zum Kapellmeister, der von seinem Kurfürsten 1692 das Privileg zur Gründung der Leipziger Oper erhielt. Das erste Haus mit 5 Rängen stand nahe der Stadtmauer am Brühl.