Deutschlandradio-Redakteur Olaf Wilhelmer blickt in der Tonart am Vormittag auf Harnoncourts Schaffen zurück.
Der Detektiv unter den Dirigenten
Die Musikwelt feiert den österreichischen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt als einen der großen Erneuerer der Gegenwart. Morgen wird er 85 Jahre alt. Er hat eine ganze Epoche der Musikgeschichte für den Konzertsaal wiederentdeckt.
Als Pionier der "historischen Aufführungspraxis" verhalf er der Musik des Barockzeitalters zu neuem Leben. Der Österreicher ist sowohl ein bedeutender Opern- wie Orchesterdirigent. Er verzichtet auf den Taktstock, er formt die Musik mit den Händen, auch mit dem Gesichtsausdruck. Er arbeitet gerne immer wieder mit denselben Orchestern, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Chamber Orchestra of Europe, den Wiener und Berliner Philharmonikern. So konnten Aufführungen von einer Qualität entstehen, die einem Gastdirigenten nur selten gelingen.
Vielfach ausgezeichnet
An die 30 Preise und Auszeichnungen hat Harnoncourt erhalten, darunter 2002 den Ernst von Siemens Musikpreis, der als Nobelpreis der Musik gilt, und im Oktober 2014 den Echo-Klassik-Preis für sein Lebenswerk.