Nischen-Musik statt Formatradiosound
Armin Siebert hat vor einiger Zeit gemeinsam mit Alexander Kasparow das Berliner Musiklabel "Eastblokmusic" gegründet. Er hat sich vorgenommen, mit seiner Arbeit Leuten, die etwas Neues suchen, das musikalische Lebensgefühl aus dem Osten zu vermitteln. Frische, alternative Musik aus Osteuropa statt Radio-Geplänkel. Er meint: "Das finden wir so Besonders, dass wir denken: Das sollten wir der Welt zeigen."
Auf dem Fußboden und auf dem Schreibtisch von Armin Siebert stapeln sich Schallplatten und CDs.
Die Musik war schon immer Armin Sieberts größte Leidenschaft, neben Sprachen und anderen Ländern.
Armin Siebert ist im mecklenburgischen Parchim geboren. In einem thüringischen Dorf ging er auf eine Internatsschule, in eine Russischklasse. Russisch jedoch hat er lange nicht gemocht. Erst ab der 11. Klasse begann er sich mehr und mehr für die Sprache zu interessieren, nachdem er bei seinem ersten Russlandaufenthalt mit der dortigen Musik in Berührung kam.
Armin Siebert: "Es ist ein gewisser Funke, der überspringt, der sich einfach nicht in Worte fassen lässt. Aber irgendwas springt da über, irgendein Element von ich weiß es nicht, Anarchie oder was es ist, Energie, was im Osten in einer raueren Form noch erhaltener ist als bei uns."
Nach dem Abitur zog es Armin Siebert für ein Jahr in seine damalige Traumstadt London. Gern hätte er als Musikjournalist gearbeitet. Doch es mangelte an Erfahrung. Zunächst putzte er und arbeitete später als Pfleger in einem Heim für geistig Behinderte, genoss die Londoner Musikszene und besuchte jede Woche Konzerte.
"London, Stadt der Musik, da wo viele Musikrichtungen entstanden sind. Da bin ich hingegangen."
Die Liebe zur englischen und zur russischen Musik und Sprache ließ ihn nicht los. Armin Siebert hat sie zu seinem Beruf gemacht. So begann er Anfang der 90er Jahre in Leipzig Übersetzer für Russisch und Englisch zu studieren. In dieser Zeit schrieb er Rezensionen für Musikzeitschriften, legte als DJ Pixie in einem Club und im Rundfunk als Moderator seine erste osteuropäische Musik auf.
"Ich habe im Radio in Leipzig, bei einem kleinen Radio ein paar Sendungen gemacht, Spezialsendungen, Themensendungen über osteuropäische Musik, wo ich auch sehr viele Zuschriften bekommen habe."
Sogar nach Dresden exportierte der damalige Student seine Musik, bis es ihn dann beruflich nach Berlin verschlug. Für eine große Plattenfirma vermarktete Armin Siebert westeuropäische Musik in den osteuropäischen Ländern. Doch irgendwann wollte er sich neuen Herausforderungen stellen.
Und die spannendere Musik kam für Armin Siebert aus Osteuropa.
"Und musikalisch ist einfach eine Spur weniger Berechenbarkeit in Osteuropa zu finden. Es wird wilder und leidenschaftlicher musiziert teilweise. Und es gibt eine sehr, sehr starke folkloristische Basis, die von vielen Bands auch nicht verleugnet wird, sondern bewusst genutzt wird."
Der 32-Jährige entschloss sich deshalb gemeinsam mit seinem früheren Arbeitskollegen und jetzigem Partner, Alexander Kasparow, das Musiklabel "Eastblokmusic" zu gründen.
"Draußen spüren wir ein großes Interesse nach neuer frischer Musik. Nach was Anderem, Exotischerem, Frischerem, Wilderem."
In der Friedelstraße, in Berlin-Kreuzberg haben die beiden Musikfreaks seit über einem Jahr ihr Büro. Sie möchten nicht nur ein Anlaufpunkt für osteuropäische Musik und Kultur sein. Ihr Ziel ist es auch osteuropäische Musik in Deutschland bekannter zu machen, weg vom Main Stream, wie Armin Siebert sagt.
"Sicher reden wir hier von einer Nische. Klar. Die ominöse Masse der Menschen, die wird uns nicht erreichen. Erstens weil sie kein Interesse haben, weil ihnen der Kulturkreis sehr fremd ist. Zweitens, weil es natürlich von den Medien auch gar nicht leicht gemacht wird.
Man ist einfach konditioniert, bestimmte Sachen zu erwarten, wenn man das Radio anmacht, nämlich das übliche Geplänkel, sag ich mal jetzt so salopp. Aber es gibt, wie gesagt eine wachsende Menge von Hörern, die einfach satt sind mit dem ewig gleichen Formatradiosound und die nach Alternativen gezielt suchen und die wollen wir in erster Linie ansprechen."
Von Klassik über Hip-Hop, Jazz und Blues. Armin Siebert hört alles. Doch für traditionelle Musik hat er eine besondere Vorliebe. Es ist eine Musik mit folkloristischen Elementen und traditionellen Instrumenten, die sich auch in den Alben seines Musiklabels widerspiegelt.
"Das ist super spannend. Das ist, was ich hier eigentlich überhaupt nicht finde oder sehr, sehr wenig finde. Und das finden wir so Besonders, dass wir denken, das sollten wir der Welt zeigen."
Das erste Jahr seiner musikalischen Selbständigkeit war nicht immer einfach, erinnert sich Armin Siebert. Doch die Lust weiterzumachen, hat er nicht verloren.
"Gerade wenn man auch schon Angestellter war für viele Jahre in einer großen Firma und dann was Eigenes macht, ist natürlich das Risiko sehr groß, wenn man Sicherheitsdenken hat und an die eigene Rente denkt und so weiter. Aber auf der anderen Seite ist es für die eigene Persönlichkeit eine Befriedigung, wenn man hier mit seiner eigenen Arbeit die Leute berührt und Leute glücklich macht."
Die Musik war schon immer Armin Sieberts größte Leidenschaft, neben Sprachen und anderen Ländern.
Armin Siebert ist im mecklenburgischen Parchim geboren. In einem thüringischen Dorf ging er auf eine Internatsschule, in eine Russischklasse. Russisch jedoch hat er lange nicht gemocht. Erst ab der 11. Klasse begann er sich mehr und mehr für die Sprache zu interessieren, nachdem er bei seinem ersten Russlandaufenthalt mit der dortigen Musik in Berührung kam.
Armin Siebert: "Es ist ein gewisser Funke, der überspringt, der sich einfach nicht in Worte fassen lässt. Aber irgendwas springt da über, irgendein Element von ich weiß es nicht, Anarchie oder was es ist, Energie, was im Osten in einer raueren Form noch erhaltener ist als bei uns."
Nach dem Abitur zog es Armin Siebert für ein Jahr in seine damalige Traumstadt London. Gern hätte er als Musikjournalist gearbeitet. Doch es mangelte an Erfahrung. Zunächst putzte er und arbeitete später als Pfleger in einem Heim für geistig Behinderte, genoss die Londoner Musikszene und besuchte jede Woche Konzerte.
"London, Stadt der Musik, da wo viele Musikrichtungen entstanden sind. Da bin ich hingegangen."
Die Liebe zur englischen und zur russischen Musik und Sprache ließ ihn nicht los. Armin Siebert hat sie zu seinem Beruf gemacht. So begann er Anfang der 90er Jahre in Leipzig Übersetzer für Russisch und Englisch zu studieren. In dieser Zeit schrieb er Rezensionen für Musikzeitschriften, legte als DJ Pixie in einem Club und im Rundfunk als Moderator seine erste osteuropäische Musik auf.
"Ich habe im Radio in Leipzig, bei einem kleinen Radio ein paar Sendungen gemacht, Spezialsendungen, Themensendungen über osteuropäische Musik, wo ich auch sehr viele Zuschriften bekommen habe."
Sogar nach Dresden exportierte der damalige Student seine Musik, bis es ihn dann beruflich nach Berlin verschlug. Für eine große Plattenfirma vermarktete Armin Siebert westeuropäische Musik in den osteuropäischen Ländern. Doch irgendwann wollte er sich neuen Herausforderungen stellen.
Und die spannendere Musik kam für Armin Siebert aus Osteuropa.
"Und musikalisch ist einfach eine Spur weniger Berechenbarkeit in Osteuropa zu finden. Es wird wilder und leidenschaftlicher musiziert teilweise. Und es gibt eine sehr, sehr starke folkloristische Basis, die von vielen Bands auch nicht verleugnet wird, sondern bewusst genutzt wird."
Der 32-Jährige entschloss sich deshalb gemeinsam mit seinem früheren Arbeitskollegen und jetzigem Partner, Alexander Kasparow, das Musiklabel "Eastblokmusic" zu gründen.
"Draußen spüren wir ein großes Interesse nach neuer frischer Musik. Nach was Anderem, Exotischerem, Frischerem, Wilderem."
In der Friedelstraße, in Berlin-Kreuzberg haben die beiden Musikfreaks seit über einem Jahr ihr Büro. Sie möchten nicht nur ein Anlaufpunkt für osteuropäische Musik und Kultur sein. Ihr Ziel ist es auch osteuropäische Musik in Deutschland bekannter zu machen, weg vom Main Stream, wie Armin Siebert sagt.
"Sicher reden wir hier von einer Nische. Klar. Die ominöse Masse der Menschen, die wird uns nicht erreichen. Erstens weil sie kein Interesse haben, weil ihnen der Kulturkreis sehr fremd ist. Zweitens, weil es natürlich von den Medien auch gar nicht leicht gemacht wird.
Man ist einfach konditioniert, bestimmte Sachen zu erwarten, wenn man das Radio anmacht, nämlich das übliche Geplänkel, sag ich mal jetzt so salopp. Aber es gibt, wie gesagt eine wachsende Menge von Hörern, die einfach satt sind mit dem ewig gleichen Formatradiosound und die nach Alternativen gezielt suchen und die wollen wir in erster Linie ansprechen."
Von Klassik über Hip-Hop, Jazz und Blues. Armin Siebert hört alles. Doch für traditionelle Musik hat er eine besondere Vorliebe. Es ist eine Musik mit folkloristischen Elementen und traditionellen Instrumenten, die sich auch in den Alben seines Musiklabels widerspiegelt.
"Das ist super spannend. Das ist, was ich hier eigentlich überhaupt nicht finde oder sehr, sehr wenig finde. Und das finden wir so Besonders, dass wir denken, das sollten wir der Welt zeigen."
Das erste Jahr seiner musikalischen Selbständigkeit war nicht immer einfach, erinnert sich Armin Siebert. Doch die Lust weiterzumachen, hat er nicht verloren.
"Gerade wenn man auch schon Angestellter war für viele Jahre in einer großen Firma und dann was Eigenes macht, ist natürlich das Risiko sehr groß, wenn man Sicherheitsdenken hat und an die eigene Rente denkt und so weiter. Aber auf der anderen Seite ist es für die eigene Persönlichkeit eine Befriedigung, wenn man hier mit seiner eigenen Arbeit die Leute berührt und Leute glücklich macht."