Nobelpreisträger drängen auf Freilassung von Autor Alaa Abd el-Fattah
Eine Gruppe von Nobelpreisträgern fordert in einem offenen Brief den britischen Premierminister Keir Starmer auf, sich für die Freilassung des inhaftierten britisch-ägyptischen Schriftstellers Alaa Abd el-Fattah einzusetzen. Zwölf Autorinnen und Autoren, darunter Elfriede Jelinek, Herta Müller, Peter Handke und Orhan Pamuk, haben den Brief unterzeichnet. Abd el-Fattah, der die britische und ägyptische Staatsbürgerschaft besitzt, befindet sich seit 2013 im Gefängnis. Der Schriftsteller, Blogger und Softwareentwickler wurde während des ägyptischen Volksaufstandes 2011 zu einem führenden Aktivisten. Die Nobelpreisträger klagen an, dass der 43-Jährige seit mehr als 10 Jahren vom ägyptischen Militärregime für seine Schriften und Enthüllungen über die Tötung von Zivilisten durch das Militär sowie für seinen scharfen Witz in den sozialen Medien bestraft werde. Die britische Regierung müsse sich nicht nur für seine Freilassung einsetzen, weil Abd el-Fattah britischer Staatsbürger sei, sondern auch, "um die Verpflichtung zur intellektuellen Zuflucht wiederzubeleben, die Großbritannien jahrhundertelang zu einer Heimat für kühne Denker und Visionäre machte", heißt es in dem Schreiben. Der Brief haben außerdem Mohamed El-Baradei, Jon Fosse, Abdulrazak Gurnah, Svetlana Alexievich, JM Coetzee, Annie Ernaux, Kazuo Ishiguro und Olga Tokarczuk unterzeichnet.