Nominierungen für Golden Globes

Doris Dörrie lehnt eigene Kategorien für Frauen ab

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Die Regisseurin Doris Dörrie auf der Frankfurter Buchmesse 2019.
Die Regisseurin Doris Dörrie gehört zu den Kritikerinnen der Auswahl bei den "Golden Globes 2020". © Sven Simon/Picture-alliance
Doris Dörrie im Gespräch mit Max Oppel |
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Die Filmemacherin Doris Dörrie teilt die Kritik an der Auswahl der Nominierten für die Golden Globes 2020. In den Kategorien "Beste Regie" und "Bestes Drehbuch" blieben Frauen unberücksichtigt. Die Auswahlgremien müssen sich ändern, fordert Dörrie.
Fünf männliche Regisseure sind für die "Golden Globes 2020" nominiert - aber keine Frau. So haben nun Martin Scorcese ('The Irishman'), Quentin Tarantino ('Once Upon a Time in Hollywood'), Bong Joon-ho ('Parasite'), Sam Mendes ('1917') und Todd Phillips ('Joker') Chancen auf Ruhm und Ehre. Auch bei der Vorentscheidung für die Kategorie "Bestes Drehbuch" ließ die Auslandspresse in Hollywood Frauen unberücksichtigt.
Die Schauspielerin Charlize Theron besucht die Premiere ihres Films "Bombshell" in Los Angeles.
Die Schauspielerin Charlize Theron ist als beste Schauspielerin nominiert, kritisiert aber, dass Frauen in anderen Kategorien nicht berücksichtigt werden. © Jordan Strauss/Invision/AP
Nach der Bekanntgabe hagelte es daran Kritik. Charlize Theron, selbst als beste Schauspielerin nominiert, nannte es absurd, keine Regisseurin in die engere Wahl zu nehmen. Filmemacherin Alma Har'el forderte eigene Kategorien für Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen.

Kritik an Frauen-Kategorien

Die Filmemacherin Doris Dörrie teilt die Kritik, ist aber skeptisch, ob eigene Kategorien für Frauen der richtige Weg ist. "Wenn man jetzt eine Kategorie einführt, dann haben wir Frauen doch immer das Gefühl, in so einer Unterkategorie nominiert zu werden und da auch zu gewinnen - das ist jetzt nicht ganz so toll, das ist jetzt die Frauen-Kategorie. Das wollen wir auf gar keinen Fall."
Wichtiger sei es, früher anzusetzen und die Auswahlgremien zu verändern: "Diese Jurys müssen paritätisch zusammengesetzt sein", sagte das Mitglied des Vereins "ProQuote Film". "Ich glaube, dass sich damit entscheidend etwas verändern würde." Die Zusammensetzung solcher Gremien lasse sich sehr schnell verändern.

Die Qualität kann es nicht sein

Bei den Nominierung für die "Global Globes" falle auf, dass zumindest in der scheinbar weniger wichtigen Kategorie "Bester ausländischer Film" zwei Frauen nominiert seien, sagt Dörrie - und nannte Lulu Wang mit "The Farewell" und "Portrait of a lady on Fire" von Céline Sciamma. "Das heißt, die Qualität der Filme kann es dann nicht sein", sagt die Filmemacherin.
In der 77-jährigen Geschichte der "Golden Globes" waren bisher lediglich fünf Regisseurinnen nominiert: Barbra Streisand, Jane Campion, Sofia Coppola, Kathryn Bigelowund Ava DuVernay. Nur Streisand gewann die Trophäe für "Yentl" (1984).
(gem)
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