Wo ist Kim?
Zuletzt wurde er bei einem Fernsehauftritt am 3. September gesehen. Seitdem ist Nordkoreas Diktator Kim Jong Un wie vom Erdboden verschluckt - und die Spekulationen blühen. Aus der Gerüchteküche berichtet unser Ostasienkorrespondent Jürgen Hanefeld.
Es gebe zunächst die Vermutung, der schwer übergewichtige Kim Jong Un sei einfach operiert worden, sagte Jürgen Hanefeld. Die letzten Bilder hätten ihn humpelnd und mit einer Krücke gezeigt. "Und es könnte eben sein, dass seine Sprunggelenke das Gewicht dieses jungen Mannes nicht mehr tragen konnten."
Plötzlich verteilt die Nomenklatur "Zuckerwatte"
Diese Version sei relativ wahrscheinlich, meint der Ostasienkorrespondent des Deutschlandradios. Allerdings passe nicht dazu, dass ausgerechnet jetzt der zweite Mann im Staat, Hwang Pyong So, wichtige Verhandlungen in Südkorea eingefädelt habe. Insofern sei es auch möglich, dass Kim dem Staat noch als Galionsfigur diene, in Wirklichkeit aber längst andere die Strippen zögen: "Und das könnte eben der erwähnte Herr Hwang sein."
Es sei auffällig, dass die nordkoreanische Nomenklatura plötzlich Zuckerwatte verteile. "Es scheint so zu sein, dass Nordkorea im Moment versucht, einen konzilianten Weg zu gehen, auf den Westen zuzugehen, auch die Atomfragen wieder diskutieren zu lassen. Möglicherweise mit dem üblichen Ziel, wieder Getreidelieferungen zu bekommen oder so was. Aber immerhin, sie schießen im Moment nicht."