Nur niemandem wehtun
Sven-Eric Bechtolf inszeniert im Zürcher Opernhaus "Salome" als harmloses Bilderbuch zu Musik und Libretto. Das Provokative der Oper wird fein säuberlich verpackt. Sogar der Kopf des Jochanaan. Das gefällt dem Festspiel-Publikum.
Gun-Brit Barkmin spielt einen verwöhnten Twen, die alles bekommt, was sie begehrt: So will Salome halt auch diesen komischen Guru mit seinen Sprüchen da unten im Keller. Doch der will nicht – Egils Silins zeichnet wenigstens stimmlich, wie gefährlich dieser Fanatiker Jochanaan sein könnte. Also versucht Salome es bei (Stief)Vati und Mutti. Mutti (Dalia Schaechter als rechthaberische Herodias) findet, man soll ihr den Kopf ruhig geben; doch Vati "sein dagegen sehr". Rudolf Schasching muss den Herodes als dümmlichen römischen Feldherrn spielen, der gerade "Astérix bei den Juden" entflohen zu sein scheint.
Als die friedlich beisammensitzende Familie im Schlussbild schliesslich der trötzelnden Tochter – in "und ich will trotzdem mein Eis"-Manier – nachgeben muss, darf sie sich den abgehauenen Kopf als fein säuberlich in Linnen verpacktes Geschenk selber aus dem Keller holen. Eigentlich hat sie sich das gar nicht verdient, denn Gun-Brit Barkmin hat nicht selber getanzt. Das hat für sie die auf orientalischen Tanz spezialisierte Silvia Schori getan.
So wird's dramatisch nur im Orchester. Unter Christoph von Dohnànyi brodelt's so richtig im Graben unten. Der für das kleine Haus fast zu große Klangkörper setzt zwar viele Farbakzente, aber er wird auch schnell mal viel zu laut. Die Sänger auf der Bühne haben's nicht leicht, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Gun-Brit Barkmins Stimme wirkt schnell mal metallig. Besser ergeht's Rudolf Schasching: Er darf sich, um Verständlichkeit ringend, ins Parlando retten.
Fazit: Diese "Salome" tut niemandem weh, höchstens den Ohren.
Als die friedlich beisammensitzende Familie im Schlussbild schliesslich der trötzelnden Tochter – in "und ich will trotzdem mein Eis"-Manier – nachgeben muss, darf sie sich den abgehauenen Kopf als fein säuberlich in Linnen verpacktes Geschenk selber aus dem Keller holen. Eigentlich hat sie sich das gar nicht verdient, denn Gun-Brit Barkmin hat nicht selber getanzt. Das hat für sie die auf orientalischen Tanz spezialisierte Silvia Schori getan.
So wird's dramatisch nur im Orchester. Unter Christoph von Dohnànyi brodelt's so richtig im Graben unten. Der für das kleine Haus fast zu große Klangkörper setzt zwar viele Farbakzente, aber er wird auch schnell mal viel zu laut. Die Sänger auf der Bühne haben's nicht leicht, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Gun-Brit Barkmins Stimme wirkt schnell mal metallig. Besser ergeht's Rudolf Schasching: Er darf sich, um Verständlichkeit ringend, ins Parlando retten.
Fazit: Diese "Salome" tut niemandem weh, höchstens den Ohren.